Der VfB Stuttgart verliert gegen Eintracht Frankfurt mit 1:3. Beim Blick auf die Statistiken zeigt sich: Der Trend bei den Schwaben zeigt saisonübergreifend dramatisch nach unten.
Was war das für ein unvergesslicher Nachmittag für Spieler, Fans und Verantwortliche des VfB Stuttgart. Am 14. Mai 2022 versetzte Kapitän Wataru Endo mit seinem Kopfballtor einen ganzen Verein, eine ganze Stadt, eine ganze Region in Ekstase. Durch das dramatische 2:1 gegen den 1. FC Köln hielten die Weiß-Roten die Klasse – und nicht wenige hofften, dass sich aus diesem emotionalen Schlüsselerlebnis ein Schub für den zuletzt gebeutelten VfB entwickeln könnte. Gut vier Monate später ist klar: Dieser Schub ist jäh verpufft. Oder viel eher: Es gab ihn gar nicht erst.
Am siebten Spieltag der laufenden Bundesliga-Saison 2022/23 unterlag die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo dem amtierenden Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt mit 1:3. Es war eine enttäuschende Vorstellung der Brustringträger, die somit weiterhin auf den ersten Sieg in dieser Spielzeit warten. Setzt man diese Heimniederlage in einen größeren Kontext und wirft einen dezidierten Blick auf einige Statistiken rund um den Club aus Cannstatt, wird schnell deutlich: Beim schwäbischen Traditionsverein zeigt der Trend dramatisch nach unten.
Diese VfB-Daten sind besorgniserregend
Bleibt man zunächst in der laufenden Saison, sehen die nüchternen Zahlen so aus: Fünf Punkte nach sieben Spielen (fünf Remis, zwei Niederlagen). Noch nie in der Geschichte der Bundesliga (und den vier Jahren 2. Liga) war das Gründungsmitglied VfB Stuttgart nach den ersten sechs Spieltagen sieglos. In den Spielzeiten 2018/19, 2015/16, 2014/15, 2012/13 und 2002/03 feierte der VfB seinen ersten Erfolg am sechsten Spieltag, in allen anderen Jahren früher. Bemerkenswert: Vor der Jahrtausendwende gab es den ersten Sieg in den meisten Jahren schon an einem der ersten beiden Spieltage. Darüber hinaus geriet der VfB in fünf der bis dato sieben absolvierten Spielen mit 0:1 in Rückstand. Nur beim 0:0 in Köln und beim 1:1 gegen Schalke war dies nicht der Fall.
Saisonübergreifend wird der historische Negativtrend des Matarazzo-Teams indes noch ersichtlicher. Denn: Im Kalenderjahr 2022 feierte der VfB Stuttgart bis dato gerade einmal drei Siege (3:2 gegen Borussia Mönchengladbach, 3:2 gegen den FC Augsburg, 2:1 gegen den 1. FC Köln). Diese drei Erfolge erzielte man allesamt vor heimischem Publikum.
VfB dicht vor Bundesliga-Negativrekord
Der letzte Auswärtssieg datiert gar vom 11. Dezember 2021. Das 2:0 beim VfL Wolfsburg war zugleich der einzige Erfolg in der Fremde in der gesamten Spielzeit 2021/22. Wer nun aber denkt, die Bilanz bei Heimspielen sei deutlich besser, irrt. Denn in einem Punkt steuert der VfB Stuttgart in diesen Wochen auf einen ewigen Bundesliga-Negativrekord zu.
Durch das 1:3 gegen Eintracht Frankfurt blieb der Verein mit dem Brustring zum 25. Mal in Serie zuhause nicht ohne Gegentor. Intern ist das bereits jetzt klarer Negativrekord. In der Bundesliga-Historie war einzig Rot-Weiß Essen schlechter: Zwischen 1970 und 1974 gelang RWE 26-mal in Serie kein Zu-Null-Heimspiel. Bei den Schwaben war dies zuletzt am 4. April 2021 der Fall. Damals gewann das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo gegen Werder Bremen mit 1:0.
Übrigens: Das nächste Bundesliga-Heimspiel des VfB Stuttgart steigt am 9. Oktober (19.30 Uhr/Liveticker). Dann gastiert der 1. FC Union Berlin am Neckar.
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Wir haben alle mindestens 15 Minuten eingesetzten Spieler des VfB Stuttgart mit einer detaillierten Einzelkritik bewertet. Übrigens: Auch Sie können hier die VfB-Spieler bewerten. Die Bilder zum Spiel haben wir in der Galerie für Sie zusammengestellt.