Pellegrino Matarazzo (li.) und Sebastian Hoeneß kennen und schätzen sich. Foto: dpa/Uwe Anspach

An diesem Samstag kehrt Pellegrino Matarazzo mit der TSG Hoffenheim erstmals nach seinem Aus beim VfB nach Stuttgart zurück. Vorher hat er lobende Worte für seinen Nachfolger parat.

„Wir sind Wettkämpfer und lieben den Wettbewerb.“ Sagte Pellegrino Matarazzo am Freitagvormittag und damit einen Tag vor der Partie der TSG Hoffenheim gegen den VfB Stuttgart. Am Samstag (15.30 Uhr) spielt der Italo-Amerikaner erstmals nach seinem Aus als Coach des VfB als Cheftrainer der TSG Hoffenheim gegen seinen ehemaligen Club – für den es um Alles geht.

Die Stuttgarter wollen im Duell mit den Kraichgauern den Abstieg vermeiden, mit einem eigenen Sieg kann der VfB alles klar machen. Matarazzo aber betont, dass es von Hoffenheimer Seite aus keine Geschenke geben wird: „Es gibt keinen Grund, warum wir nicht Vollgas geben sollten.“ Die TSG will gewinnen, mindestens punkten, nach der Partie wünscht Matarazzo dem VfB dann, dass es trotzdem mit dem Klassenverbleib klappt.

Wenn es so kommt, hat Sebastian Hoeneß einen großen Anteil daran. Der Trainer des VfB hat in sieben Spielen zwölf Punkte gesammelt, seit er von Bruno Labbadia übernommen hat. Das Wirken des ehemaligen Hoffenheimer Trainers in Stuttgart hat auch Pellegrino Matarazzo beeindruckt.

„Basti macht einen super Job“, lobte Matarazzo seinen Nach-Nach-Nachfolger beim VfB, „er hat der Mannschaft wieder Energie gegeben, sie haben einen klaren Plan, wie sie sich Chancen erarbeiten wollen und verteidigen sehr kompakt.“ Offensichtlich, ergänzte der TSG-Coach, treffe Hoeneß „den richtigen Ton“. Er erreiche offenkundig die Mannschaft.

Erinnerungen an den Mai 2022

Für Matarazzo ist es am Samstag das erste Aufeinandertreffen seit seiner Freistellung in Stuttgart am 10. Oktober 2010 nach neun sieglosen Bundesligaspielen. Danach suchte er erst einmal Abstand zum Fußballbusiness, wie er sagte. Dann beobachtete er die Liga wieder intensiver, vor allem auch den VfB, ehe er sich im Frühjahr dieses Jahres in den Job bei der TSG Hoffenheim stürzte. Der Vorteil im Saisonfinale: Matarazzo kennt die Spieler des Gegners nahezu „in- und auswendig“. Das erleichtere „die Aufgabe der Analyse, alles andere bleibt aber gleich“.

Verändert hat sich übrigens die Fußball-Leidenschaft seiner Familie. Im vergangenen Jahr jubelte man in den USA und in Italien noch in VfB-Trikots, mittlerweile, verriet Matarazzo, „tragen sie blau“. Den Moment der emotionalen Rettung mit dem VfB im vergangenen Jahr blendet der Coach aktuell aus, die Erinnerung ist aber noch da. „Es war ein unglaublicher Moment, der für immer bleiben wird“, sagte Pellegrino Matarazzo.

Fast drei Jahre lang war Matarazzo Chefcoach beim VfB und freut sich nun vor allem auf die Begegnungen mit den Weggefährten aus dieser Zeit. „In drei Jahren VfB erlebt man sehr viel, so etwas verbindet Menschen“, sagte er am Freitag. Das VfB-Team erwartet er „fokussiert“, die Fans emotional: Die Mercedes-Benz-Arena sei „ein Stadion, dass bei Heimspielen immer brennt“.