Waldemar Anton (hinten) im Testspiel des VfB Stuttgart gegen den Heidenheimer Stefan Schimmer. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Es war nur ein Testspiel – und doch war man beim VfB Stuttgart zufrieden nach dem 2:0-Sieg gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Das sagte Bruno Labbadia zum Erfolg – und zur Diskussion um seine Person.

Für Siege, heißt es, gibt es keinen Ersatz. Insofern war das Ziel für das Testspiel des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Heidenheim klar. „Wir wollten es so angehen wie ein Bundesligaspiel. Und wir wollten gewinnen“, sagte Bruno Labbadia, der Trainer des VfB Stuttgart. Und war nach dem Duell mit dem Zweitligisten zufrieden. Denn das hatte sein Team mit 2:0 gewonnen.

Während der Länderspielpause bot diese Partie zudem die Gelegenheit, einigen Profis aus der zweiten Reihe Spielzeit zu geben. So durfte etwa Dan-Axel Zagadou, der in der Bundesliga gerade nicht zur Startelf gehört, als einziger Spieler 90 Minuten durchspielen. Auch Enzo Millot stand lange auf dem Feld, ehe der Franzose wegen einer leichten Prellung ausgewechselt werden musste.

Mit dem Herausspielen von Chancen war es trotz des kreativen Mittelfeldspieler so eine Sache, nach wie vor ist die Offensive die größte Baustelle des VfB. Entsprechend fielen dann auch die Treffer gegen den Zweitliga-Zweiten, der mit einer B-Elf angereist war. Der erste durch ein Eigentor der Heidenheimer durch Norman Theuerkauf, der zweite durch einen beherzten Fernschuss von Waldemar Anton. Der Abwehrspieler durfte diesmal übrigens auf seiner angestammten Position in der Innenverteidigung ran und musste nicht wie sonst oft auf der rechten Abwehrseite seinen Dienst verrichten.

Versuch in einem neuen System

„Wie wir die Tore machen, ist im Grunde egal“, sagte Labbadia, der nach der Pause von seinem bisher bevorzugten 4-3-3-System abrückte und es mit zwei Spitzen (Luca Pfeiffer und Thomas Kastanaras) in einer 4-4-2-Ordnung versuchte. Zu hoch hängen wollte er diese Umstellung aber nicht: „Das System ist nicht entscheidend, sondern welche Spieler wir auf dem Platz haben.“ Und dabei fehlt eben weiter der Stürmer Serhou Guirassy.

Der bislang beste Torschütze weilt derzeit bei seinem Nationalteam in Guinea, der VfB hat in Martin Franz einen Athletiktrainer mitgeschickt. Bei ihm hat sich Labbadia am Freitag nach dem Stand der Dinge erkundigt – und zweierlei erfahren. Zum einen kann das VfB-Duo in Afrika bei guten Bedingungen weiter am Comeback des Stürmers arbeiten. Andererseits gab es kein Signal einer Wunderheilung, weswegen Labbadia schon froh wäre, wenn Guirassy nach seiner Rückkehr zumindest Teile des Teamtrainings wieder mitmachen könnte. Für die Partie beim 1. FC Union Berlin am 1. April (15.30 Uhr) dürfte er noch keine Option sein.

„Wir müssen jeden Tag am Maximum arbeiten“, sagte Labbadia über die Lage im Kampf gegen den Abstieg, „das haben wir in dieser Woche gemacht.“ Mit der Diskussion über ihn selbst und seine noch nicht erfolgreichen Maßnahmen habe er sich dagegen nicht beschäftigt, sagte der Trainer, dessen Team nach dem 0:1 gegen den VfL Wolfsburg auf den letzten Tabellenplatz gerutscht ist. „Ich stelle mich der Verantwortung“, sagte er, „wir haben nach wie vor die Möglichkeit, es zu packen. Ich denke nur positiv.“ Also an einen möglichen weiteren Sieg.