Der VfB Stuttgart zeigt sich spielerisch verbessert. Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB hat seine Ausgangsposition im Kampf um den Aufstieg verbessert. Stuttgart gewinnt das Heimspiel gegen Braunschweig und zeigt sich dabei auch fußballerisch verbessert.

Stuttgart - Stuttgart - Ein letzter Luftsprung von Olaf Janßen an der Seitenlinie noch, einmal noch in die Hände geklatscht, Emotionen gezeigt und die Mannschaft angefeuert – dann ist Schluss. Der Schiedsrichter Christian Dingert pfeift die Partie gegen Eintracht Braunschweig ab. Janßen lacht. Das kann er auch, schließlich hat der VfB Stuttgart den Tabellenführer gerade mit 2:0 geschlagen. „Wir haben uns spielerisch im Vergleich zum Auftritt am Samstag noch einmal deutlich gesteigert“, sagt der Interimstrainer, der seinen Posten jetzt an Hannes Wolf abgeben muss (siehe auch „Alles klar mit Hannes Wolf“).

Janßen, der künftig nicht mehr zum Trainerstab zählen wird, verlässt die Bühne mit einer blütenweißen Weste – zwei Begegnungen, zwei Siege, 3:0-Tore. „Jetzt sind die Jungs wieder in der Spur“, sagt er.

Das bedeutet, dass der VfB seine Ausgangsposition im Kampf um den Aufstieg verbessert hat, nachdem es zuvor unter dem am vergangenen Donnerstag zurückgetretenen Jos Luhukay neben zwei Erfolgen auch zwei Niederlagen gegeben hatte. Die Spitzengruppe in der zweiten Liga liegt eng beieinander – aber der VfB ist mittendrin und besitzt vielversprechende Perspektiven. „Die Truppe ist intakt“, sagt Janßen, „jeder ist für den anderen da.“

Über weite Strecken Schwerstarbeit

Bis die drei Punkte gegen die Eintracht unter Dach und Fach waren, musste das gegenüber dem Auftritt am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern auf einer Position veränderte Team (Berkay Özcan für Tobias Werner) allerdings manche Schrecksekunde überstehen und über weite Strecken auch Schwerstarbeit leisten. Los ging es, indem sich die Gäste gleich in die eigene Hälfte zurückzogen und auf Konter lauerten, während der VfB versuchte, das Spiel zu gestalten. Zu diesem Zweck hatte Janßen in Alexandru Maxim und Özcan zwei Regisseure aufgeboten, die erstmals gemeinsam zur Anfangsformation gehörten.

Sie sollten für die Ideen sorgen, um die Abwehr der Niedersachsen aushebeln zu können, doch das erwies sich als schwieriges Unterfangen – vor allem deshalb, weil der VfB seine Angriffe zu langsam startete, sodass sich die Braunschweiger immer wieder formieren konnten. Gut geordnet waren sie eigentlich auch in der 18. Minute, als Maxim einen Eckball in den Strafraum schlug. Aber dann patzte Jan Hochscheidt und der aufgerückte Stuttgarter Innenverteidiger Toni Sunjic vollendete zum 1:0.

VfB mit Glück im Spiel

Erste Chance, erster Treffer, hieß das. Dass es bis zur Pause bei diesem einzigen Erfolgserlebnis blieb, lag schlicht daran, dass es bis dahin keine weiteren Gelegenheiten mehr gab, weder auf der einen noch auf der anderen Seite – einmal abgesehen von dem Schuss von Domi Kumbela, den Mitch Langerak parierte (43.). Nach dem Wechsel änderte sich das Bild dann etwas. Plötzlich stürmte die Eintracht. Sie drängte auf den Ausgleich, begünstigt durch die Passivität des VfB, der abwartete und zuschaute, was der Gegner zu bieten hatte.

Besonders viel war das nicht. Obwohl sich den Braunschweigern einige Räume eröffneten, wurde es in dieser Phase nur selten gefährlich vor dem Gehäuse von Langerak. Wie es anders funktioniert, bewies der VfB in der 64. Minute. Der japanische Neuzugang Takuma Asano flankte von rechts – und auf links schloss Kevin Großkreutz die Aktion mit einem überlegten Schuss ins lange Eck ab. Zu diesem Zeitpunkt war das glücklich, doch das konnte dem VfB egal sein.

Rustikale Spielweise angenommen

Mit Pech hätte es sogar noch schiefgehen können, wenn Langerak nicht zweimal hervorragend gegen Kumbela reagiert hätte (80., 81.). So war es für den VfB ein ungemein wichtiger Schritt auf seinem Weg, der zurück in die Bundesliga führen soll. Die Mannschaft hat sich nach der Heimpleite gegen Heidenheim und dem darauf folgenden Abgang von Luhukay offensichtlich zusammengerauft und die eher rustikale Spielweise in der zweiten Liga besser angenommen. „Heute hat man gesehen, dass jeder den Ball wollte“, sagt Janßen. Auch fußballerisch haben sich in der kurzen Amtszeit von Janßen also einige Fortschritte eingestellt – zu beweisen wäre das am Freitag beim VfL Bochum.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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