Toni Sunjic köpft bei seinem Debüt in Berlin ein Tor – doch so erfolgreich geht es nicht weiter. Foto: Getty

Wie immer in den vergangenen Jahren reist der VfB sehr früh zum Auswärtsspiel nach Berlin, diesmal sogar am ersten Spieltag. Im Mittelpunkt der Partien standen nicht nur die Torschützen – sondern auch die Trainer.

Stuttgart - Mehr als ein Jahr mussten der VfB Stuttgart und seine Fans auf diesen Moment warten – jetzt ist es endlich so weit: Die Roten spielen wieder in der Fußball-Bundesliga. Nach dem glücklichen Sieg im Pokalspiel in Cottbus steht die nächste Reise nach Ostdeutschland an – diesmal nicht in die Provinz, sondern in die Hauptstadt. Bei Hertha BSC startet der Aufsteiger in die neue Saison – ein Duell, bei dem es in der Vergangenheit nicht allzu viel zu holen gab.

Saison 2015/2016: Hertha BSC – VfB 2:1

Nach drei Niederlagen zum Auftakt gibt es für den VfB auch in Berlin nichts zu holen. 1:2 heißt es am Ende, der schlechteste Saisonstart aller Zeiten ist perfekt. Der so selbstbewusst angetretene Trainer Alexander Zorniger gerät in Bedrängnis, doch Manager Robin Dutt erklärt: „Für eine Trainerdiskussion sind wir zehn Monate zu früh dran.“ Zehn Wochen wird es noch dauern, bis Zorniger rausfliegt. Immerhin ein Stuttgarter darf sich trotz der Niederlage in Berlin freuen: In seinem ersten Spiel im VfB-Trikot köpft der neue Innenverteidiger Toni Sunjic den zwischenzeitlichen Ausgleich. Der VfB sieht sich darin bestätigt, auf dem Transfermarkt einen dicken Fisch an Land gezogen zu haben – leider auch das ein Irrtum, wie sich bald zeigen wird.

Saison 2014/2015: Hertha BSC – VfB Stuttgart 3:2

Die Alarmglocken schrillen auch diesmal immer lauter, als es für VfB am Tag der Deutschen Einheit in der Hauptstadt nichts zu holen gibt. Dabei hat am siebten Spieltag alles so gut begonnen– Moritz Leitner bringt die Gäste früh mit 1:0 in Führung. Danach aber ist es vorbei mit der Herrlichkeit. Nach haarsträubenden Abwehrfehlern verliert der VfB noch 2:3, daran ändert auch die freundliche Unterstützung von Sandro Wagner nichts, dem ein Eigentor unterläuft. VfB-Trainer Armin Veh ist restlos bedient: „Wir hatten das Spiel total im Griff, und dann machen wir wieder solche Fehler. So gewinnst du kein Spiel.“ Sein Frust wird in den nächsten Spielen noch größer – keine zwei Monate nach der Niederlage in Berlin wirft Veh entnervt das Handtuch.

Saison 2013/2014: Hertha BSC – VfB 0:1

Die Saison ist auch diesmal noch jung, als der VfB am fünften Spieltag in Berlin gastiert – an einem Freitag, dem 13. Er sollte den Stuttgartern Glück bringen, denn sie sind zwar nicht die bessere Mannschaft, nehmen aber trotzdem ausnahmsweise drei Punkte aus Berlin mit. Kapitän Christian Gentner schießt ein Tor, der starke Sven Ulreich verhindert ein Gegentor – Endstand 1:0. Minimaler Aufwand, maximaler Ertrag, so steht es am nächsten Tag in der Zeitung. Der neue Trainer Thomas Schneider, kurz vorher für den entlassenen Bruno Labbadia gekommen, habe „Blockaden gelöst“, sagt Gentner, „der Trend geht in die richtige Richtung.“ Die erneute Trendwende allerdings lässt nicht lange auf sich warten. Keine fünf Monate später muss auch Schneider seine Sachen packen.

Saison 2011/2012: Hertha BSC – VfB 1:0

Den Spielplantüftlern der DFL gefällt es offenbar, das Spiel des VfB in Berlin nach weit vorne zu legen – diesmal ist es der vierte Spieltag. Sehr schmeichelhaft ist der 1:0-Sieg der Hertha, den ein spätes Tor von Raffael sicherstellt. Groß ist der Jubel bei Markus Babbel, dem früheren VfB-Trainer, der nun auf der Berliner Bank sitzt. Denn vor dem Spiel hatte sich der Bayer in der Hauptstadt nicht gerade beliebt gemacht: „Der Berliner an sich neigt ja tendenziell gerne mal zum Größenwahn. Er ist laut, redet viel, will viel - aber getan wird oft erstmal wenig“, das sagte Babbel im Vorfeld in Interviews mit diesen Zeitungen. Der Sieg gegen seinen mittlerweile von Bruno Labbadia trainierten Ex-Club hilft ihm allerdings nur kurzfristig weiter. Noch vor Weihnachten wird Babbel entlassen.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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