Hohe Ticketpreise für den Pokalknaller gegen Borussia Dortmund verärgern die VfB-Fans Foto: Baumann

Der Onlineverkauf für das Pokalviertelfinale gegen Borussia Dortmund stockt wegen technischer Probleme. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum erst 44 000 Karten verkauft sind.

Stuttgart - Georg Niedermeier dient dem VfB Stuttgart nicht nur als robuster Verteidiger, neuerdings ist er auch als Werbebotschafter tätig. Auf Plakaten soll der Bayer den Vorverkauf für das Pokalviertelfinale am Dienstag (20.30 Uhr/ARD) gegen Borussia Dortmund ankurbeln.

Bislang sind 44 000 Karten verkauft – ein mäßiger Wert. Es sind Faschingsferien, das Spiel wird live übertragen, und späte Anstoßzeiten waren in Stuttgart stets ein Garant für leere Plätze. Dennoch hatten die Verantwortlichen ursprünglich auf ein volles Haus gehofft. Damit rechnet jetzt niemand mehr. Denn zu besagten Gründen gesellen sich jetzt auch noch technische Probleme im Online-Verkauf. Bei gleichzeitigen Bestellungen geht der Server in die Knie, was die Fans auf den Verein schimpfen lässt, der die Verantwortung an seine „externen Dienstleister“ weitergibt.

Preise abgekoppelt von der sportlichen Realität“

Der eigentliche Grund, warum viele Anhänger sauer sind, ist aber ein anderer: die hohen Preise. Der VfB hat die Begegnung gegen den BVB analog zur Bundesliga in die Toppreis-Kategorie eingestuft. Das ärgert vor allem die Dauerkarteninhaber, die in Relation zur Bundesliga besonders tief in die Tasche greifen müssen, und mehr noch die Gästefans aus Dortmund. Sie wollen aus Protest ihren Block erst nach 20 Minuten betreten.

„Beim VfB ist die Preispolitik völlig abgekoppelt von den sportlichen Realitäten“, sagt Marc Quambusch vom Bündnis „Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein“. Er kritisiert, dass der VfB Fans bei Topspielen besonders kräftig zur Kasse bittet. Ein Einwand, der auch von Anhängern des FC Bayern München immer wieder an den Club aus Cannstatt herangetragen wird. Die Verantwortlichen verteidigen ihre Preisgestaltung unter anderem damit, dass man mit den Dauerkartenpreisen im Mittelfeld der Bundesliga liege.