Der VfB Stuttgart steht kurz vor dem wichtigen Auswärtsspiel gegen Werder Bremen in der Fußball-Bundesliga. Die aktive Fanszene wird das Montagabendspiel boykottieren, will die Mannschaft aber gebührend verabschieden. Zum geplanten Protestmarsch hat sich nun auch Robin Dutt geäußert.
Stuttgart - An diesem Freitag landet der VfB-Tross im Charterflieger wieder in Stuttgart, nachdem man in den vergangenen beiden Tagen auf der Ferieninsel Mallorca intensiv an der Form gearbeitet hat. Aus Mallorca gibt es gute Neuigkeiten zu Rekonvaleszent Kevin Großkreutz. Der Außenverteidiger absolvierte ein straffes Trainingsprogramm und erlitt keinen Rückschlag nach seiner Muskelverletzung. Gut möglich, dass er bereits gegen Mainz 05 (Samstag, 7. Mai, 15.30 Uhr) wieder im Kader steht. Heute am frühen Nachmittag hebt der Flieger in Palma de Mallorca ab, gegen 16 Uhr wird die Mannschaft zurückerwartet. An diesem Samstag ist eine weitere Trainingseinheit geplant, die allerdings nicht öffentlich sein wird.
Für kurzentschlossene VfB-Fans gibt es in Bremen keine Karten für den Gästeblock
Für den Sonntag hat der Verein bereits eine Pressekonferenz angekündigt, um 13.30 Uhr findet dann das Abschlusstraining statt, zu dem sich auch viele VfB-Anhänger angekündigt haben. Wie bereits länger bekannt wird die aktive Fanszene das Spiel in Bremen boykottieren, um gegen die von der DFL angesetzte Terminierung am Montagabend (20.15 Uhr, Sky) zu protestieren. Auch Teile der Bremer Fans werden das Spiel nicht besuchen – trotz des Umstandes, dass es ein enorm wichtiges im Abstiegskampf ist.
Kurzentschlossene schauen übrigens in die Röhre: In Bremen sind vor Ort keine Karten für den Gästeblock erwerbbar, wie Werder Bremen und der VfB auf Anfrage mitteilen. Dies sei allerdings keine Schikane, sondern gängige Praxis bei Bundesligaspielen. Der gastgebende Verein tritt das Gästekartenkontingent in der Regel an den Gegner ab, der dann für den Verkauf und die Abwicklung zuständig ist. Gehen diese Karten zurück oder werden wie im aktuellen Falle des Boykotts nicht erworben ist der Gastgeber nicht verpflichtet, diese Karten in den freien Verkauf zu geben. Im Normalfall wird darauf verzichtet – auch aus Sicherheitsaspekten, damit sich nicht etwa Dritte diese Karten kaufen können. Immerhin: der Kauf von Karten in einem neutralen Bereich ist vor Ort möglich.
Dutt begrüßt die Aktion der VfB-Fans
Nachdem die aktive Fanszene des VfB in den letzten Wochen mehrfach mittels Spruchbänder gegen die Ansetzung protestiert hat, will man diesen Protest nun noch einmal zum Ausdruck bringen. Zu diesem Zweck ist ein Protestmarsch geplant. Treffpunkt der Fans ist der Cannstatter Bahnhof, von dort will man gegen 13 Uhr in Richtung Trainingsgelände starten. Die Ultragruppierung Commando Cannstatt hat auf ihrer Webseite nun finale Informationen veröffentlicht: „Es handelt sich hierbei um eine angemeldete Demonstration auf Grundlage des Versammlungsgesetzes, weshalb wir hiermit auch darauf hinweisen, dass die Stadt Stuttgart ein Glasflaschenverbot als Auflage ausgesprochen hat. Bitte verzichtet zudem auf Pyrotechnik und achtet auf die Ansagen des Versammlungsleiters sowie die Weisungen der Ordner.“
In einer Erklärung vom 26. April, die ausdrücklich im Namen „aller Fanclubs und Gruppen“ unterzeichnet ist, wird erneut das Missfallen ob der Ansetzung deutlich: „Lasst uns lautstark gegen die fußballzerstörenden Mörder der Fankultur auf die Straße gehen und unsere Meinung manifestieren.“ Der Marsch gipfelt dann im Besuch des Abschlusstrainings. Dort will man der Mannschaft „den letzten Impuls geben, der dann am Montag zum Sieg in Bremen beiträgt“. VfB-Sportdirektor Robin Dutt begrüßt die Aktion. „Es ist super, dass sie am Sonntag vor unserem Abflug kommen wollen. Das ist eine tolle Geste, ein gutes Zeichen. Aber es ist kein Thema, dass wir lieber mit Fans anreisen würden.“