Sechs Tore und ein Platzverweis: Das Duell des VfB Stuttgart gegen den SC Freiburg war ein Spektakel. Foto: Pressefoto Baumann

Für die Zuschauer ein Spektakel, für die Trainer ein Graus: Das 3:3 zwischen dem SC Freiburg und dem VfB Stuttgart hatte viele Facetten. Vier Erkenntnisse aus dem Landesderby vom Sonntag.

Stuttgart - Die 24 000 Zuschauer im ausverkauften Schwarzwald-Stadion kamen beim 3:3 zwischen dem SC Freiburg und dem VfB Stuttgart auf ihre Kosten. „Sechs Tore - für die Zuschauer war es sicher spaßig. Es war ein wildes Spiel“, sagte Freiburgs Torschütze zum letzten Ausgleich, Luca Waldschmidt, nach dem Landesduell am Sonntagabend. „Ein Spiel fürs Publikum haben wir heute erlebt. Für die Trainer war es vielleicht nicht, wie man sich das alles vorstellt“, meinte dagegen VfB-Coach Tayfun Korkut mit Blick auf die vielen Fehler auf beiden Seiten.

Vier Erkenntnisse aus der Abschlusspartie des 3. Spieltags in der Fußball-Bundesliga:

1. Der VfB Stuttgart kann noch Tore schießen

270 Minuten hatten die VfB-Anhänger vor dem Anpfiff in Freiburg schon auf das erste Pflichtspieltor der Saison gewartet, weder im DFB-Pokal noch bei den Niederlagen in Mainz (0:1) und gegen den FC Bayern (0:3) hatte Stuttgart einen Treffer erzielt. Gegen Freiburg gab es dann gleich drei. Eines von Emiliano Insua, zwei von Mario Gomez.

2. Mario Gomez hat seine Qualitäten längst nicht verloren

Bei der WM hatte er die Chance zum Ausgleich gegen Südkorea, gegen Mainz eine Gelegenheit zur Führung, gegen den FC Bayern dann aber nicht mal mehr einen Torschuss. In Pflichtspielen war Gomez diesen Sommer unglücklich. Tayfun Korkut aber nahm seinen Angreifer in Schutz, verwies auf den Trainingsrückstand nach der WM und setzte weiter voll auf den 33 Jahre alten Routinier. Der zeigte in Freiburg seine Fähigkeiten und traf mit dem Fuß und dem Kopf.

3. Der SC Freiburg spielt gut und ist trotzdem ohne Sieg

Gegen Frankfurt war Freiburg lange Zeit die bessere Mannschaft, in Hoffenheim führten die Breisgauer - dennoch gab es zum Saisonstart zwei Niederlagen in der Liga. Gegen den VfB Stuttgart gab es bereits nach 51 Sekunden die Führung durch Jerôme Gondorf, aber erneut viel zu einfache Gegentore, beklagte Trainer Christian Streich. „Die (Situationen, Anm.) musst du verteidigen, sonst kannst du normalerweise nicht mal einen Punkt holen“, meinte er am Sonntag. „Ich bin zufrieden, am Ende aber eigentlich auch nicht zufrieden.“

4. Jerôme Gondorf ist schon voll angekommen beim SC Freiburg

Der Neuzugang von Werder Bremen machte an den beiden ersten Spieltagen gute Partien im zentralen Mittelfeld, dieses Mal zog ihn Trainer Streich auf seine eher angestammte Position auf Außen - und Gondorf erzielte zwei Treffer. Nach 51 Sekunden veredelte er den ersten Konter per Kopf, in der zweiten Halbzeit erzielte er das wichtige 2:2 per direkt verwandeltem Freistoß. „Ich kann mich nicht erinnern, wann wir in der Bundesliga zuletzt ein direktes Freistoßtor hatten“, sagte Trainer Streich. Auf die Frage, ob er Gondorf eher zentral oder auf dem Flügel sieht, sagte Streich: „Beides.“