Silas Katompa, Laurin Ulrich und Juan Perea (von links) – drei der sieben verliehenen VfB-Profis Foto: imago/Buzzi, De Fodi, Pius Koller

Manche gelten als unverkäuflich, andere haben beim VfB kaum noch Aussichten auf einen Kaderplatz. Ein Blick auf den höchst unterschiedlichen Stand bei den sieben Stuttgarter Leihspielern.

Sie spielen in unterschiedlichen Ländern und Ligen, das Ziel ist aber in allen Fällen dasselbe: Spielpraxis. Sieben Profis hat der VfB Stuttgart in dieser Saison an andere Vereine verliehen, um in der Fremde Einsatzminuten zu sammeln. Das gelingt bislang unterschiedlich gut. Ein Blick auf die Zwischenbilanz der verliehenen Spieler – und auf ihre Perspektiven beim VfB.

 

Silas Katompa (26): Roter Stern Belgrad 132 Pflichtspiele und 35 Tore für den VfB – der Flügelstürmer ist fraglos der prominenteste Stuttgarter Leihspieler. Für den unangefochtenen Tabellenführer in Serbiens erster Liga hat er bislang viermal getroffen, seine Zukunft ist völlig offen. Die Belgrader könnten ihn für gut zehn Millionen Euro (zuzüglich möglicher Boni) verpflichten. Falls sie diese Option nicht ziehen, ist sowohl ein Verkauf durch den VfB an einen anderen Verein als auch die Rückkehr in den Stuttgarter Kader im Sommer denkbar. Unter Trainer Sebastian Hoeneß kam Silas zuletzt aber kaum zum Zug.

Mohamed Sankoh (21): Cosenza Calcio Es läuft nicht rund für den Stürmer in Süditalien. In der zweitklassigen Serie B kommt er bislang erst auf einen Startelf-Einsatz und wartet noch immer auf ein Tor. Diese Zahlen zeigen, dass der Weg ein weiter ist zu realistischen Einsatzchancen beim VfB in der Bundesliga. Sollte ein Verein Interesse zeigen, würde man Sankoh sicher keine Steine in den Weg legen. Der Vertrag des Niederländers in Stuttgart läuft noch bis 2026.

Mohamed Sankoh hat in Italien einen schweren Stand. Foto: imago//Andrea Rosito

Juan Perea (24): FC Zürich Der Kolumbianer ist beim Tabellenführer der Schweizer Super League ein wichtiger Faktor, in zwölf Ligaspielen steuerte er sechs Tore bei. Die Aussichten auf eine tragende Rolle in Stuttgart sind dennoch überschaubar, da der Sprung in die Bundesliga ein großer ist. Zudem fällt Perea nicht mehr unter die Kategorie entwicklungsfähiger Jugendspieler. Sollte Zürich die vertraglich fixierte Kaufoption ziehen, würden sich die Wege nach dieser Saison trennen.

Jovan Milosevic (19): FC St. Gallen Derzeit fehlt der Stürmer wegen einer Knöchelverletzung, beim VfB verfolgt man seinen Weg aber genau. Dem Torschützenkönig der U-17-EM von 2022 wird viel Potenzial bescheinigt, ein Verkauf im kommenden Sommer ist deshalb nicht vorgesehen. Ob Milosevic aber schon im kommenden Jahr zum VfB-Kader stößt oder nochmals im Rahmen einer Leihe Spielpraxis sammeln soll, ist nicht zuletzt aufgrund seiner derzeitigen Verletzung noch offen. Der Vertrag des Serben in Stuttgart läuft bis 2027.

Jovan Milosevic (links) muss derzeit verletzt aussetzen. Foto: imago/Manuel Stefan

Woo-yeong Jeong (25): Union Berlin Die Leihe hat sich bislang gelohnt für den Offensivspieler, der bei den Köpenickern zum Stammpersonal zählt und damit weitaus häufiger zum Zug kommt als in der Vorsaison beim VfB. Dieser hatte Jeong vor eineinhalb Jahren für rund 2,5 Millionen Euro Ablöse vom SC Freiburg verpflichtet und mit einem Arbeitspapier bis 2026 ausgestattet. Die Zukunft des Südkoreaners über die laufende Saison hinaus ist zum jetzigen Stand völlig offen.

Luca Pfeiffer (28): Karlsruher SC Der Stürmer nimmt beim Zweitliga-Vierten so langsam Fahrt auf und stand vergangene Woche erstmals in der Startelf – muss nun aber wegen einer Bänderverletzung am Sprunggelenk aussetzen. In Stuttgart kam er nie richtig an, Pfeiffer selbst sprach im Sommer 2023 rückblickend von einem „extrem schweren Jahr“ beim VfB. Es folgten eine Saison beim SV Darmstadt 98 und nun die Leihe zum KSC. Eine Perspektive hat der Angreifer in Bad Cannstatt (Vertrag bis 2026) kaum.

Laurin Ulrich (19): SSV Ulm 1846 Drei Kurzeinsätze für den Zweitligisten sind nicht das, was sich die Beteiligten von der Leihe erhofft hatten – auch wenn Ulrich zu Saisonbeginn durch einen grippalen Infekt zurückgeworfen wurde. Beim VfB stehen die Verantwortlichen deshalb einem vorzeitigen Abbruch der Leihe im Winter offen gegenüber, da man im technisch veranlagten Eigengewächs noch einiges Entwicklungspotenzial sieht. Nur: Um es zu zeigen, müsste er dringend regelmäßig spielen. Die Stuttgarter U 21 könnte in der Rückrunde ebenso eine Option sein wie eine Leihe zu einem neuen Club.