Daniel Didavi läuft am Dienstagabend für den VfB II gegen Offenbach auf. Foto: Pressefoto Baumann

Der offensive Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart brennt auf Rückkehr ins Team von Bruno Labbadia. Er hofft, dass bei seinem Einsatz gegen Offenbach am Abend alles gut geht und er „gegen Bremen ran darf“.

Stuttgart - Es ist so weit. Daniel Didavi (22) darf spielen. Von Beginn an. In einem Pflichtspiel. Gut, es ist nur die dritte Liga – aber wenn Didavi an diesem Dienstag für den VfB II gegen Kickers Offenbach aufläuft (18.30 Uhr), ist er ein glücklicher Mann . „Ich freue mich total“, sagt der offensive Mittelfeldspieler, „ich hoffe, dass alles gutgeht – und dass ich dann vielleicht schon am Samstag gegen Werder Bremen wieder in der Bundesliga ran darf.“

Dass der VfB die Qualitäten Didavis gut gebrauchen kann, wurde bei den schwachen Auftritten in den ersten drei Rückrundenspielen deutlich. Tamas Hajnal war zuletzt in der Partie bei Fortuna Düsseldorf (1:3) auf der zentralen offensiven Mittelfeldposition überfordert. Doch trotz der Mängel in der Kreativabteilung gilt beim Club aus Cannstatt die Maxime, dass Didavi nichts überstürzen darf. „Wir brauchen seine Qualität, aber wir können seine Gesundheit jetzt nicht außer Acht lassen“, sagt Manager Fredi Bobic: „Wir müssen Daniel behutsam aufbauen, deshalb hat er am vergangenen Wochenende auch noch ein individuelles Trainingsprogramm absolviert.“

Die Leidensgeschichte des Daniel Didavi ist lang – nach seinem Knorpelschaden im linken Kniegelenk, der vor knapp acht Monaten diagnostiziert wurde, ist der gebürtige Nürtinger immer noch nicht hundertprozentig fit. Immer wieder gab es zuletzt kleinere Rückschläge, Didavi musste mehrmals mit dem Training aussetzen – obwohl er schon im letzten Vorrundenspiel beim FSV Mainz (1:3) und in der ersten Rückrundenpartie beim VfL Wolfsburg (0:2) eingewechselt wurde. „Wir sind mit dem Heilungsverlauf zufrieden“, sagt VfB-Mannschaftsarzt Raymond Best, „aber man muss wissen, dass das Knie nach einem Knorpelschaden die hohe Belastung eines Bundesligaspielers erst wieder neu erlernen muss.“ Deshalb seien die kleineren Rückschläge normal, ergänzt Best: „Wir können aber damit rechnen, dass Daniel in den nächsten Wochen und Monaten wieder voll angreifen kann.“

Einsatz gegen Offenbach „idealer Belastungstest“

Gegen Offenbach will er den Anfang machen. „Das ist vielleicht meine Generalprobe für das Spiel gegen Bremen – wenn alles gutgeht, will ich da wieder dabei sein“, sagt Didavi. Die Partie mit dem VfB II sei der „ideale Belastungstest“, wie es Best ausdrückt. „Wir müssen zurzeit immer wieder schauen, wie das Knie den Belastungen standhält – aber momentan sieht es gut aus. Seit der vergangenen Woche hat Daniel jede Trainingseinheit ohne Probleme mitgemacht.“

Das war zuvor noch anders. Zunächst machte Didavi im Trainingslager in Belek jede Einheit mit, bis ihn eine Reizung am operierten Knie plagte. Beim ersten Rückrundenspiel in Wolfsburg stand er dann zwar im Kader – doch wirklich fit war er noch nicht. „Danach haben Trainer Bruno Labbadia und ich entschieden, dass es besser ist, wenn ich individuell arbeite und nur dosiert mit der Mannschaft trainiere“, sagt Didavi, „es war besser, dass ich die Reizung komplett auskuriert habe.“ Jetzt wird seine Geduld mit dem Einsatz gegen Offenbach in der dritten Liga belohnt.

Klar ist, dass Didavi in Topform eine große Verstärkung für die Bundesligamannschaft wäre. Was er draufhat, zeigte er in der vergangenen Saison, als er als Leihgabe beim 1. FC Nürnberg im zentralen offensiven Mittelfeld neun Tore in 23 Bundesliga-Partien erzielte. Dann kam der Knorpelschaden – und seitdem kämpft Didavi um den Anschluss. „Es ist klar, dass es Daniel schwerfiel, immer wieder zu warten. Er brennt auf Einsätze“, sagt Didavis Berater Karlheinz Förster, „aber er musste jetzt eben ein bisschen Geduld haben.“ Dass der VfB in Sercan Sararer, Alexandru Maxim und Federico Macheda drei neue Offensivspieler verpflichtete, beunruhigt Förster nicht: „Wenn Daniel fit ist, wird er spielen – der VfB weiß, was er an ihm hat.“ Manager Fredi Bobic bestätigt das: „Wir setzen total auf ihn.“