Intensives Programm: Beim VfB geht die erste harte Vorbereitungswoche zu Ende.

Stuttgart - So also sieht bei den Profis des VfB Stuttgart die Vorbereitung auf die neue Saison aus. Sie wirken entspannt, sie schlendern die Mercedesstraße entlang, und irgendwann, wenn das Schlendern ein Ende hat, geht es zum Essen. Wer danach Müdigkeit verspürt, für den ist ein Bett reserviert. Na dann: Gute Nacht.

Das müsste man wohl in Bezug auf die kommende Saison wünschen, wenn dieser Spaziergang alles wäre, was die Profis so leisten in diesen Tagen. Ist es aber nicht, das Gegenteil ist der Fall. Der Gang vom Trainingsplatz ins nahe Hotel zu Essen und Mittagsruhe ist nur ein kleiner Teil des intensiven Programms, das Trainer Bruno Labbadia seinen Jungs in dieser Woche verordnet hat. Am Freitag geht die erste intensive Phase im Vorbereitungsprogramm zu Ende, der Donnerstag dagegen bot noch einmal ordentlich Grund zum Schwitzen.

Nach Krafttraining und Frühstück führt Christos Papadopoulos das Wort auf dem Trainingsplatz. Der Fitnesscoach macht die Ansagen, die Spieler sprinten - Antritt, abbremsen, Richtungswechsel, dann wieder der Antritt. So geht das gut zehn Minuten. Als dann der Ball ins Spiel kommt, wirkt das fast befreiend, weniger intensiv wird das Programm aber nicht. "Das Training mit dem Ball ist oft noch anstrengender, als wenn wir nur laufen müssten", sagt Christian Gentner. Mehr Spaß macht's dennoch.

"Es war optimal"

Vier gegen zwei, hohes Tempo, schnelle Balleroberung - oder auch mal eine saftige Grätsche. Dass auch dies zum Vorbereitungsprogramm zählt, zeigt Georg Niedermeier gegen Christian Gentner. Oder Raphael Holzhauser gegen Arthur Boka. "Ihr müsst euch immer zeigen", ruft Labbadia und macht klar: Er will was sehen.

Mit dem Spielchen Zwei gegen Eins geht's weiter, dann kicken Acht gegen Acht, die Wege, die zu gehen sind, werden länger, die Blicke bleiben interessiert. Auch am Rand des Trainingsplatzes. Dort steht Andreas Beck, der Tennisprofi, und beobachtet die Sportlerkollegen. "Ich habe heute frei, da dachte ich mir, ich schaue mal vorbei", sagt der 25-Jährige, der mit VfB-Torhüter Sven Ulreich befreundet ist, "es ist wirklich interessant." Auch wenn er sich als Einzelsportler nicht viel abschauen kann. Schon gar nicht, wenn der Ball ins Netz fliegt.

Das ist kurz vor der Mittagspause der Fall. Gentner, Alexander Riemann, Pascal Breier und Christoph Hemlein feilen am Torabschluss, dann geht's ins Hotel. Essen, Ausruhen, neu motivieren. Der Nachmittag verläuft in ähnlichem Rhythmus - und damit die ganze erste intensive Trainingswoche des VfB. "Es war optimal", bilanziert Christian Gentner, der froh ist, dass die Einheiten in Stuttgart und noch nicht im Trainingslager stattgefunden haben: "Entspannen kann man eben am besten bei der Familie."

Aber erst abends.