Bruno Labbadia hat den Spielern des VfB Stuttgart viel Arbeit verordnet, um im Kampf gegen die Konkurrenz zu bestehen. Wie bereiten sich die anderen Teams vor? Ein Überblick.
Eine Laufeinheit um 7.30 Uhr. Teils vier Trainingseinheiten an einem Tag. Gemeinsamens Frühstück und Mittagessen. Die Profis des VfB Stuttgart erlebten in den vergangenen Tagen teils eine neue Welt. Weil der neue Coach Bruno Labbadia erst einmal alles dem einen Ziel unterordnet: Sein Team soll bestmöglich vorbereitet sein auf die 19 verbleibenden Spieltage dieser Saison in der Fußball-Bundesliga, damit am Ende der Klassenverbleib erreicht werden kann.
Das klingt nach einem harten, aber nachvollziehbaren Plan. Aber: Auch die Konkurrenz liegt derweil nicht auf der faulen Haut. Wie arbeiten die Teams, die am dem 21. Januar mit dem VfB um einen Platz am rettenden Ufer kämpfen? Ein Überblick.
FC Schalke 04 Die Knappen haben als Tabellenletzter (9 Punkte) die schlechteste Ausgangsposition. Der Trainerwechsel zu Thomas Reis ist bereits vollzogen worden. Der frühere Bochumer will die „gute Kompaktheit“ der letzten Auftritte vor der Pause stabilisieren und dann das Spiel mit dem Ball verbessern. Am 1. Dezember hat das Team mit der Vorbereitung begonnen, zu zwei Testspielen ging’s nach Wien (2:2 gegen Rapid) und Split (3:4 gegen Hajduk). Ein weiterer Test gegen den VfL Osnabrück endete 2:2.
Zurückgemeldet hat sich der zuvor verletzte Abwehrspieler Marcin Kaminski (früher VfB), vom 1. FSV Mainz 05 haben die Schalker Niklas Tauer ausgeliehen. Ebenfalls neu: der Sportpsychologe Michael Grunwald, mit dem Thomas Reis bereits in Bochum kooperiert hat. Ab dem 23. Dezember haben die Spieler frei bis zum 1. Januar. Am Tag darauf geht es bis zum 11. Januar ins Trainingslager nach Belek (Türkei), wo zwei Testspiele gegen den FC Zürich und den 1. FC Nürnberg geplant sind. Zum Restart der Bundesliga muss Schalke 04 bei Eintracht Frankfurt antreten.
Takuma Asano kehrte schnell zurück
VfL Bochum Die Bochumer sind als 17. der Tabelle bis auf einen Punkt dran am VfB. Seit dem 2. Dezember wird unter Thomas Letsch – auch er kam im Lauf der Hinrunde – wieder trainiert. Und fleißig Spielpraxis gesammelt. Am Mittwoch absolvierte der VfL bereits das vierte Testspiel, dabei setzte es allerdings drei Niederlagen (gegen PEC Zwolle, den KSC und den SC Verl), dazu kam ein Unentschieden gegen den SC Paderborn. Takuma Asano, der bei der WM für Japan gegen Deutschland getroffen hatte und am 5. Dezember im Achtelfinale ausgeschieden ist, trainiert bereits seit dem 10. Dezember wieder mit dem VfL. Ab diesem Donnerstag haben die Spieler frei, weiter geht es dann am 2. Januar mit einigen Trainingstagen in Bochum. Vom 7. bis zum 14. Januar hält sich das Team im spanischen Jerez auf, ehe es am 21. Januar gleich zu einem Kellerduell mit Hertha BSC kommt.
Neu beim VfL ist Marc Lettau, der die Bochumer als Technischer Direktor verstärken soll. Er kommt vom 1. FC Union Berlin ins Ruhrgebiet.
Hertha BSC Die Berliner haben vor der Pause 2:0 gegen den 1. FC Köln gewonnen und stehen punktgleich mit dem VfB auf Rang 15. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesligateams hat der Chefcoach Sandro Schwarz mit seinem Team nach dem 15. Spieltag erst einmal weiter trainiert. Die Winterpause begann dann am 8. Dezember, wobei Schwarz betonte, dass neben der Regeneration auch individuelle Trainingspläne abgearbeitet werden müssen. Zuvor hat die Hertha an einem Turnier in Klagenfurt teilgenommen und gegen den TSV 1860 München sowie gegen den Grazer AK jeweils Unentschieden gespielt (im Elfmeterschießen gab es je einen Sieg und eine Niederlage). Dazu kamen drei weitere Testspiele gegen den Ludwigsfelder FC (5:0), Hannover 96 (2:1) und Eintracht Braunschweig (1:0). Am 2. Januar beginnt die Vorbereitung mit Leistungstests, am Tag danach fliegt die Mannschaft ins Trainingslager – nach Florida. Am 14. Januar geht es zurück in die Hauptstadt.
Nicht mehr dabei ist dann Vladimir Darida. Der Dauerbrenner der vergangenen Jahre wechselt zu Aris Saloniki. Auch Dong-Jun Lee hat den Club verlassen und wechselt zurück in seine südkoreanische Heimat.
Zwei Tests gegen Union Berlin
FC Augsburg Gegen den FC Augsburg hat der VfB einen seiner wenigen Siege in der ersten Saisonphase eingefahren. Dennoch liegt der FCA einen Punkt vor den Stuttgartern. Am 5. Dezember startete die Vorbereitung auf den Rest der Saison, am 20. Dezember absolvierte die Mannschaft die letzte Einheit vor Weihnachten. Zurück ist Noah Sorenzen Bazee nach einem Kreuzbandriss. Die Testspiele gegen die Grashoppers Zürich (3:0) und den 1. FC Heidenheim (2:0) gewann das Team von Trainer Enrico Maaßen.
Der Coach versammelt am 3. Januar seine Schützlinge wieder um sich, am Tag danach geht es ins Trainingslager ins spanische Algorfa (bis zum 12. Januar). Gleich zweimal testet der FCA dort gegen den Bundesligakonkurrenten 1. FC Union Berlin, zudem steht eine Partie gegen Ferencvaros Budapest auf dem Programm. Am 22. Januar starten die Augsburger dann gegen Borussia Dortmund in die Bundesliga.