Daniel Schwaab beim Heimdebüt gegen Leverkusen Foto: Pressefoto Baumann

Der Neuzugang besiegelt mit einem Eigentor die Niederlage gegen seinen Ex-Club Leverkusen: „Würde wieder so hineingrätschen.“

Stuttgart - Es würde alles so gut passen. Beim VfB hat sich Daniel Schwaab (24) prima eingelebt, mit seiner Frau Lisa und Söhnchen Carlo ist er im Remstal heimisch geworden, und auch kulinarisch profitiert er von der Nähe zu seiner badischen Heimat Waldkirch. „Hier schmecken die Brezeln endlich wieder so gut, wie wir das von früher kennen“, sagt der Verteidiger, der in den vergangenen Jahren in Köln gelebt hat. Es könnte wirklich alles passen – wenn da am Samstag nicht die 42. Minute im Spiel gegen Bayer Leverkusen gewesen wäre.

Sebastian Boenisch flankte vors VfB-Tor, Schwaab spürte hinter sich den Atem von Leverkusens Stürmer Stefan Kießling. Deshalb grätschte er, bevor etwas anbrennen konnte, allerdings ging der Schuss im wahrsten Sinne nach hinten los. Schwaab („Ich würde wieder so hineingrätschen“) drückte den Ball zum 0:1-Endstand über die Linie – ins eigene Tor! Ausgerechnet gegen jene Mannschaft, die er im Sommer nach vier Jahren verlassen hatte und für die er in 96 Bundesligaspielen kein einziges Tor erzielt hatte! „Das ist sauärgerlich, saubitter“, sagte Schwaab. Da war das Lob von Kapitän Christian Gentner ein schwacher Trost: „Daniel muss da hingehen. Er hat versucht zu retten, was noch zu retten war. Ansonsten hat er ein überragendes Spiel gemacht.“

Das ist der Anspruch von Daniel Schwaab: „Ich will beim VfB schnell hineinwachsen und Verantwortung übernehmen.“ Am Samstag hatte er die Innenposition in der Dreierkette inne, dort sieht er sich ohnehin eher als auf der rechten Außenposition. „Insofern kann das eine Lösung auf Dauer sein“, sagte Schwaab. Allerdings erwartet er nicht, dass Bruno Labbadia nun häufiger im 3-4-3-System spielen lässt. Vergangenen Mittwoch hatte sich der Trainer bei Schwaab über dessen alte Mannschaft informiert. Dabei war es auch um das System gegangen. „Am Samstag war ich aber selbst überrascht, dass wir so spielen“, sagte Schwaab, der das 3-4-3 als „Schachzug“ bezeichnete, der gut funktioniert habe.

Dumm nur, dass sein Eigentor alle Bemühungen zunichtemachte. Fredi Bobic war dennoch weit davon entfernt, Schwaab einen Vorwurf zu machen. „Man hat seine Erfahrung und seine Qualität gesehen“, sagte der Manager. Mitfühlen konnte er mit Schwaab nicht. „Ich habe nie ein Eigentor fabriziert“, sagte Bobic. Kein Wunder – als Stürmer stand er ja auch bevorzugt am gegnerischen Tor.