Der VfB soll bei Werder Bremen an einem Montagabend antreten. Doch nun könnte es anders kommen. Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB Stuttgart soll im Mai bei Werder Bremen an einem Montag antreten. Die Ansetzung sorgte schon für gehörigen Wirbel. Nun steht sie auf der Kippe.

Stuttgart - Als Ende März die Nachricht der Ansetzung für den 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga bekannt gegeben wurde und fest stand, dass der VfB Stuttgart am 2. Mai an einem Montagabend in Bremen antreten solle, da war die Aufregung groß. Der Stuttgarter Club positionierte sich umgehend. Sollte die Bundesliga-Partie tatsächlich am 2. Mai stattfinden, wäre das „absolut nicht nachvollziehbar“, wetterte VfB-Sportvorstand Robin Dutt. „Der Montag ist kein Regelspieltag für die Bundesliga und aus meiner Sicht gibt es auch keine gravierenden Gründe, warum sich das in Zukunft ändern sollte.“

Ultras wollen die Partie boykottieren

Auch die Stuttgarter Ultraszene war alles andere als angetan von der Terminierung. „Die Cannstatter Kurve hat auf einem Fanszenetreffen gemeinsam beschlossen, das Montagsspiel in Bremen nicht zu besuchen und keine organisierten Anreisen anzubieten. Wir sagen Nein zu Montagsspielen“, steht auf der Homepage der Ultras zu lesen. Man fordert gar „alle VfB-Fans auf, sich dem Boykott in Bremen im Falle eines Montagsspieles anzuschließen.“ Beim Heimspiel gegen den FC Bayern München nutzte die Cannstatter Kurve die große mediale Beachtung der Partie und positionierte sich mittels Spruchbändern und Bannern noch einmal in aller Deutlichkeit gegen die Ansetzung.

Doch das Montagsspiel wackelt. Nicht insgesamt, denn laut DFL wird ganz sicher eine Partie an diesem Montagabend stattfinden. Die DFL gab erst an diesem Dienstag bekannt, dass zukünftig fünf Spiele pro Saison an einem Montag stattfinden werden, ein Affront für alle Fußballfans mit dem Hang zur Tradition. Denn Tradition heißt für jene eben auch, dass ein Fußballspiel in der Bundesliga an einem Samstagnachmittag um 15.30 Uhr angepfiffen gehört. Die angesetzte Partie am 2. Mai (20.30 Uhr) ist für die DFL offensichtlich nur ein Testballon für die Zukunft – man will sehen, wie viele Fans sich vor den Bildschirmen versammeln wenn zwei Traditionsclubs gegeneinander antreten und welche Auswirkungen dies auf die Vermarktung, sprich Einnahmen hat.

Doch kein Montagsspiel für den VfB?

Aber es kann jetzt auch gut sein, dass der VfB und Werder Bremen doch schon am Samstag, 30. April gegeneinander antreten. Denn: Die Begegnung kann noch gegen das Spiel Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg getauscht werden. Nämlich dann, wenn der VfL Wolfsburg wie an diesem Dienstag geschehen im Viertelfinale des Europapokals ausscheidet und Borussia Dortmund weiterkommt. Dortmund spielt an diesem Donnerstag gegen den Liverpool FC, Ausgang offen. Im Hinspiel trennte man sich 1:1 unentschieden. Gut möglich also, dass der VfB noch einmal Glück hat. Robin Dutt könnte dem viel abgewinnen. „In diesem Spiel, gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, wollen und können wir nicht auf die Unterstützung eines Großteils unserer Fans verzichten“, erklärte er auf der Homepage der Schwaben. „Das wäre ein Wettbewerbsnachteil, der so nicht akzeptabel ist.“