Am 18. August startet die Bundesliga in ihre 55. Saison und auch der VfB Stuttgart mischt wieder mit: Doch für die Fans ändert sich einiges. Wir zeigen, worauf sich die Fans einstellen müssen.
Stuttgart - Wenn der VfB Stuttgart ab dem 18. August in der Bundesliga wieder um Punkte kämpft, dann wird sich für die Fans vor dem Fernseher oder am Rechner einiges ändern. Die wichtigsten Fakten vorab in der Übersicht:
• Neue Anstoßzeiten: Zu den gewohnten Spielen am Freitag (20.30 Uhr), Samstag (15.30 und 18.30 Uhr) sowie am Sonntag (15.30 und 17.30 Uhr) kommen zwei neue Anstoßzeiten. Über die Saison verteilt werden je fünf Spiele am Sonntag am 13.30 Uhr sowie montags um 20.30 Uhr stattfinden
• Sky besitzt die exklusiven Übertragungsrechte im TV nicht mehr, muss diese künftig mit Eurosport teilen
• Amazon sichert sich die Audio-Übertragungsrechte im Internet, DAZN steigt ein
• Insgesamt lassen sich Medienkonzerne die Übertragung der Saisons 2017/2018 bis 2020/2021 4,64 Milliarden Euro kosten.
Die guten, alten Zeiten sind vorbei. Samstag, 15.30 Uhr, Bundesliga – das war einmal. Die Fußballfans müssen sich jedoch nicht nur auf einen mit sieben Anstoßzeiten und vier Tagen auseinandergezogenen Spieltag einstellen, sondern auch auf neue Sender und Übertragungsangebote. Grund dafür ist eine neue Rechtelage, die ab der kommenden Saison 2017/18 gilt. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist traditionell für die Vergabe der Übertragungsrechte zuständig. Für die Spielzeiten 2017/18 bis 2020/21 hatte die DFL insgesamt acht Pakete für die 1. Liga im Angebot.
Eurosport sichert sich Übertragungsrechte, Sky verliert Exklusivität
Eins davon sicherte sich die Discovery-Tochter Eurosport – Sky verliert somit seine exklusiven Übertragungsrechte. Neu ist ab der kommenden Saison auch, dass die Liveübertragungen des Eröffnungsspiels vom ZDF und im Pay-TV von Eurosport 2 zu sehen sind. Eurosport überträgt generell künftig alle Freitagsspiele, sicherte sich insgesamt ein 45 Spiele umfassendes Paket. Neben den Freitagsspielen gehören dazu fünf Spiele, die am Sonntag zur neuen Anstoßzeit um 13.30 Uhr stattfinden und die fünf Montagspartien (20.30 Uhr). Die Relegationsspiele der 1. und 2. Liga sicherte sich der Sender ebenfalls. Die restlichen Live-Spiele laufen weiterhin bei Sky. Hier ändert sich nichts: Sky-Kunden sehen die Spiele in der Konferenz und einzeln, ergänzt um entsprechende Vor- und Nachberichte, sowie Zusammenfassungen mit Highlights und Interviews.
Im ZDF laufen auch das Freitagsspiel am letzten Spieltag der Hinrunde und am ersten Spieltag der Rückrunde, der Supercup zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (5. August) sowie die Relegationsspiele um den Aufstieg in die 2. Liga, beziehungsweise den Abstieg in die 3. Liga. Bislang hatte die ARD diese Spiele im frei empfangbaren TV übertragen. Was das Pay-TV-Angebot von Eurosport kosten soll, ist bisher unklar. Auch wie das Streaming-Angebot der Discovery-Tochter aussehen soll, dazu gibt es bislang keine gesicherten Informationen. Fest steht bisher nur, dass die Spiele über den Eurosport Player gezeigt werden sollen. Der kostet den Kunden bisher 6,99 Euro im Monat, das Jahresabo gibt es für 59,99 Euro. Neu ist auch, dass RTL erstmals seit Jahren wieder in den TV-Markt einsteigt. Der Spartensender RTL Nitro bringt am Montagabend alle Spiele in der frei empfangbaren Zusammenfassung, die Moderation übernehmen Laura Wontorra (bisher Sport1) und Thomas Wagner (Sky).
Amazon und DAZN steigen neu ein
Im Bereich Web-Radio sorgte Amazon für Aufsehen: Der Internet-Gigant luchste Sport1 (Sport1.fm) die exklusiven Rechte ab. 615 Spiele umfasst das neue Angebot, das Amazon-Prime-Kunden (Ein Account ist kostenpflichtig) live via Stream ab Saisonstart zur Verfügung steht. Noch jedoch spart das Unternehmen, das erstmals als Anbieter von Live-Übertragungen im deutschen Fußball auftritt, mit Informationen zum neuen Angebot.
Neu im Markt ist auch DAZN, das Streaming-Portal der Perform Group (spox.com). DAZN strahlt zusammenfassende Highlight-Clips direkt nach Abpfiff der Spiele aus. Auch hier ist noch nicht exakt klar, wie das entsprechende Angebot aussehen wird. Bisher zahlt der Kunde 9,90 Euro im Monat und sieht damit viele Sportarten (Basketball, Football, Baseball, Rugby, Darts, etc.) live und auf Wunsch on demand.
Die Urgesteine bleiben erhalten
Für Traditionalisten gibt es gute Nachrichten: Die Sendungen „Sportschau“ und „Das aktuelle Sportstudio“ bleiben den Zuschauern erhalten. Auch die UKW-Radiorechte bleiben bei der ARD, Hörer müssen also nicht auf Sendungen wie „SWR 1 Stadion“ verzichten. Für den Sonntag sicherte sich erneut Sport1 die Rechte der Nachverwertung und auch in den dritten Programmen wird man am späten Abend Zusammenfassungen der Sonntagsspiele sehen können.