Foto: dpa

Cacau entscheidet über seine Zukunft – FC Sevilla lockt mit einem finanziell besseren Angebot.

Stuttgart - Geld oder Sport? Es ist die alte Frage: Was zählt mehr im Spätsommer einer Karriere? Cacau ist 29 Jahre alt, zum Saisonende läuft sein Vertrag beim VfB Stuttgart aus, und der nächste Kontrakt, den er unterschreibt, ist der wichtigste. Zumindest finanziell. Deshalb hat er in den Verhandlungen mit VfB-Manager Horst Heldt hoch gepokert. Die knapp 2,5 Millionen Euro, die der VfB offenbar bietet, liegen zwar rund 800.000 Euro über seinem bisherigen Gehalt, doch Cacaus Forderungen bewegen sich an der Drei-Millionen-Grenze. Zu viel für den VfB, der unnachgiebig blieb.

Am Mittwoch will der deutsche Nationalspieler mit den brasilianischen Wurzeln nun seine Zukunftspläne offenlegen. Und nach allem, was im Umfeld der Roten zu hören ist, sagt Cacau dem Verein, dem er seit 2003 angehört, im Juni Ade. Der inzwischen dienstälteste VfB-Profi fühlt sich nicht nur finanziell, sondern auch sportlich nicht ausreichend gewürdigt. Dass er immer wieder mehr oder weniger namhafte Konkurrenten vor die Nase gesetzt bekam, die er am Ende doch ausstach, wertete er über die Jahre als Zeichen des Misstrauens.

Bleibt die Frage, wo er künftig auf Torejagd geht. Dem VfL Wolfsburg, Werder Bremen und 1899 Hoffenheim wird Interesse an Cacau nachgesagt - doch da muss er sich schon fragen, ob er sich dort sportlich so sehr verbessern würde. Auch Schalke 04 ist im Rennen, doch der finanzschwache Club müsste dafür schon in die Champions League einziehen. "Wir werden weiter aufs Geld achten und nicht bei jedem Transfer mitbieten, gerade bei den Stürmern", sagte Trainer Felix Magath unserer Zeitung.

Deshalb deutet viel auf einen Wechsel zum FC Sevilla hin. Die Spanier kommen Cacaus Gehaltsvorstellungen näher als der VfB, außerdem hatten sie als erster Club Interesse gezeigt. Daran soll sich auch unter dem gerade neu verpflichteten Trainer Antonio Alvarez nichts geändert haben.