Im Testspiel gegen die Grasshoppers Zürich vergangene Woche hinterließ Tanguy Coulibaly einen soliden Eindruck. Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler

Borna Sosa droht auszufallen, Dan-Axel Zagadou ist noch nicht topfit: Tanguy Coulibaly könnte erstmals in dieser Spielzeit für den VfB auflaufen – was aber auch mit einem Risiko verbunden wäre.

Länderspielpausen sind für die Fußball-Bundesligisten immer auch mit einem gewissen Bangen verbunden: Kehren die Nationalspieler fit und ausgeruht zu den Vereinen zurück? Oder stoßen sie angeschlagen und müde zum Team?

Für den VfB Stuttgart gab es dieses Mal schlechte Nachrichten von Borna Sosa. Der Linksfuß ist nach den Spielen für die kroatische Nationalmannschaft mit erhöhter Temperatur und Erkältungssymptomen in Stuttgart angekommen, ein Einsatz im wichtigen Duell mit dem VfL Wolfsburg an diesem Samstag (15.30 Uhr/Liveticker) scheint fraglich.

Zwar ist ein Coronatest negativ ausgefallen, mit der Mannschaft trainiert hat Sosa bisher aber noch nicht. „Es ist offen, ob er eine Option für das Spiel ist“, sagt Trainer Pellegrino Matarazzo. Ersetzen könnte ihn Neuzugang Dan-Axel Zagadou, was aber eine Umstellung von der bislang präferierten Dreierkette auf eine Viererkette mit sich bringen würde – mit Konstantinos Mavropanos auf rechts und Hiroki Ito auf links sowie Zagadou und Waldemar Anton als Innenverteidiger.

Offensiv mit Wucht, defensiv mit Luft nach oben

Gegen die Option spricht allerdings der Fitnesszustand Zagadous, der drei Monate lang vereinslos und ohne Mannschaftstraining war. Kürzlich führte Matarazzo ein längeres Gespräch mit ihm – mit ziemlich klarer Tendenz: „Er meinte auch selbst, dass ein Kaderplatz schon ein großer Schritt ist für ihn. So sehen wir es auch.“ Damit rückt ein Spieler ins Blickfeld, der in dieser Saison noch keine einzige Bundesliga-Minute für den VfB absolviert hat: Wochenlang fiel Tanguy Coulibaly mit einer langwierigen Zehenverletzung aus, jetzt könnte er auf dem linken Flügel in der Fünferkette als Sosa-Ersatz zum Zug kommen.

„Er hat einen guten Fokus im Training und seine Stärken in der Vorwärtsbewegung mit einer gewissen Wucht“, lobt Matarazzo – weiß aber auch um das defensive Risiko, das er mit dieser Personalie eingehen würde: „Im Stellungsspiel ist bei ihm sicherlich noch Luft nach oben.“

Allerdings sieht er Coulibaly in puncto Abwehrverhalten generell in der richtigen Spur: „Er kann Zweikämpfe gewinnen. Er muss nur entscheiden, das auch zu tun. Er ist auf einem guten Weg, das zu verstehen.“ Vielleicht bekommt der 21-jährige Franzose ja in Wolfsburg die Chance, das zu zeigen.