Das Hinspiel gegen den SC Freiburg gewann der VfB Stuttgart mit 3:0 Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB Stuttgart tritt am Freitagabend beim SC Freiburg an. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass der VfB gern in den Breisgau reist. Die Zahlen zeigen aber noch mehr auf.

Stuttgart/Freiburg - Am 26. Spieltag der Bundesliga kommt es zum baden-württembergischen Duell zwischen dem SC Freiburg und dem VfB Stuttgart (Freitag, 20.30 Uhr, Liveticker). Die einstigen „Breisgau-Brasilianer“ sind auswärts der Lieblingsgegner der Schwaben. Im Fokus der Partie stehen dieses Mal allerdings eher die Abwehrreihen – inklusive Torhüter.

• Laufstarke Badener gegen defensivstarke Schwaben

• Schwache Offensivreihen treffen aufeinander

• Das Duell Söyüncü gegen Pavard

• Zwei weiße Westen unter sich

Stuttgart ist gern zu Gast in Freiburg

Der VfB reist gerne in den Breisgau. Gegen keine andere Mannschaft der Liga holt der VfB auswärts mehr Punkte – 1,38 sind es im Durchschnitt. Dazu erzielen die Schwaben 1,7 Tore, kassieren aber nur 1,18 Gegentore. In insgesamt 33 Spielen (auswärts und zuhause) in der Bundesligageschichte lautet die VfB-Bilanz 20 Siege, 3 Remis, 10 Niederlagen. Das Hinspiel in Stuttgart gewann der VfB in Überzahl mit 3:0.

Die Badener sind in dieser Saison die laufstärkste Mannschaft der Liga, 3115,6 Kilometer hat die Streich-Elf bislang abgerissen (VfB 3034,8 km). Defensiv zeigen sich die Schwaben stärker als die Breisgauer – mit nur 29 Gegentoren stellt der VfB die zweitbeste Defensive der Liga, der SC musste schon 45 Gegentore hinnehmen. Bei der Zweikampfbilanz liegen beide Teams gleichauf – 49 Prozent werden im Durchschnitt gewonnen.

Harmlose Offensiven

Der VfB spielt mehr Pässe (10578 zu 8607) und schießt auch öfter auf das Tor (300 zu 288) als Freiburg, bei der Trefferquote wirkt sich das aber zu wenig aus. Mit 23 (VfB) und 25 Toren (SCF) treffen zwei der harmlosesten Offensiven der Liga aufeinander. Nur der HSV (18) und der 1. FC Köln (25) sind ähnlich ineffektiv, beziehungsweise harmloser.

Beinahe die Hälfte aller Freiburger Treffer hat Nils Petersen erzielt. Starke 12 Tore gehen auf sein Konto. Beim VfB verteilt sich das Toreschießen auf mehr Schultern. Mario Gomez (5 Treffer) hat die meisten Tore erzielt, Chadrac Akolo und Daniel Ginczek folgen in der teaminternen Scorerliste mit je 4 Treffern.

Zwei Türme in der Schlacht

Beide Abwehrreihen haben einen Schlüsselspieler. Auf VfB-Seite ist dies Benjamin Pavard, der noch keine Pflichtspielminute der Saison verpasst hat. Beim SCF ragt Caglar Söyüncü heraus. Der Türke hat eine Passquote von 85 Prozent (Pavard 87 Prozent), gewinnt 63 Prozent seiner Zweikämpfe im Schnitt (Pavard 58 Prozent). Der Franzose hat in Sachen geführte Zweikämpfe (444 zu 296), Laufdistanz (280,5 km zu 201,5 km) die Nase vorn, hat aber auch mit 2340 zu 1722 deutlich mehr Minuten in den Beinen.

An diesen Beiden führt kaum ein Weg vorbei

Dass der VfB so gut in der Tabelle da steht, hat neben der herausragenden Abwehr auch mit dem Mann zwischen den Pfosten zu tun: Ron-Robert Zieler spielt eine sehr gute Saison und ist einer der Keeper mit den meisten „weißen Westen“. In 9 von 26 Spielen spielte er zu Null, nur Sven Ulreich vom FC Bayern gelang dies öfter (10 Mal). Freiburgs Alexander Schwolow blieb immerhin 8 Mal zu Null, absolvierte 25 von 26 Partien, Zieler spielte immer. Zieler ist besser in den Kategorien gehaltene Torschüsse (75 zu 69 Prozent), abgewehrte Flanken (24 zu 15), Schwolow liegt in Sachen Passquote vorn (65 zu 58 Prozent).

Fazit

Bringen beide Mannschaften ihre Qualitäten auf den Platz, so ist nicht unbedingt ein fußballerischer Leckerbissen zu erwarten. Es dürfte auf einen Abnutzungskampf und ein zweikampfintensives Spiel hinaus laufen, in dem sich vieles im Mittelfeld und nur wenig in den Strafräumen abspielen wird. Zumindest wenn die Statistiken sich bestätigen sollten.