Thomas Hitzlsperger spricht über die Verbindungen zwischen dem VfB Stuttgart und Daimler. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Damit es für den VfB Stuttgart ebenso rasant Richtung Aufstieg geht wie für Thomas Hitzlsperger bei den Stuttgartern, hat der Vorstandsvorsitzende sich Rat in der Formel 1 geholt.

Stuttgart - Thomas Hitzlsperger hat die undankbare Aufgabe den VfB Stuttgart so schnell wie möglich wieder in die Bundesliga zurückzuführen. Aktuell reicht es mit sportlichen Mitteln für Tabellenplatz drei in der Zweiten Liga hinter Hamburg und Bielefeld. Vor kurzem hat er mit zwei Kollegen den Motorsportchef von Mercedes in England getroffen. „Wir haben uns intensiv mit Toto Wolff ausgetauscht“, sagte der Stuttgarter im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“. Hitzlsperger wollte in der Zentrale des Formel-1-Teams in Brackley verstehen, wie die Rennsportler mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton sechsmal in Folge Weltmeister wurden. Der Besuch sei spannend und aufschlussreich gewesen, so der VfB-Vorstand.

Ziel bleibt der Wiederaufstieg

Er sprach auch über den Erfolgsdruck in einer erfolgreichen Wirtschaftsregion wie dem Großraum Stuttgart und was passiert, wenn es mit dem Aufstieg nicht klappen sollte. „Wir könnten ein weiteres Jahr in der zweiten Liga finanziell stemmen. Das ist zwar beruhigend, aber das wollen wir natürlich nicht.“ Der VfB strebe in die erste Liga. Hitzlsperger sagte weiter: „Der Abstand zu den Klubs, mit denen wir uns messen sollten – Frankfurt, Hoffenheim, Wolfsburg – wird immer größer.“ Je länger man unten bleibe, desto schwieriger werde es, den Anschluss nicht zu verlieren.

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Deshalb plane er neben Daimler weitere Anteilseigner aufzunehmen. „Wir sind schon länger in Gesprächen mit weiteren Unternehmen, die wir uns als strategische Partner vorstellen könnten“, bestätigte der Sportvorstand. Trennen müsse man sich allerdings von der romantischen Vorstellung „Wir gehen einfach mal zu den vielen Weltmarktführern aus unserer Region und die geben uns viel Geld.“ – das sei keineswegs der Fall.

Transformationsprozess der Autobauer spürbar

Mit dem benachbarten Autobauer pflege der VfB einen partnerschaftlichen Austausch, es gebe schließlich Parallelen, so der Fußballfunktionär. „Aktuell stehen wir beide vor großen Herausforderungen.“ Daimler geht es schlecht, der Konzern musste seine Prognosen revidieren. Dennoch stehe Daimler zu hundert Prozent zu seinem Engagement und zum VfB Stuttgart. „Aber natürlich sind auch bei uns Auswirkungen spürbar“, gesteht Hitzlsperger. Es sei bekannt, dass der Konzern ein Effizienzprogramm aufgelegt hat, das beispielsweise festlegt, dass weniger Tagungen außerhalb des Konzerns stattfinden. Das merkt der VfB als Mitbetreiber des Stadions: „Es wirkt sich auf die Auslastung der Eventbereiche unter der Woche in der Mercedes-Benz-Arena aus.“