Am Freitag fährt Jürgen Kramny mit dem VfB Stuttgart nach Mainz – zu seinem Ex-Club. (Archivfoto) Foto: Pressefoto Baumann

Interimstrainer Jürgen Kramny hält sich vor der Partie des VfB Stuttgart gegen seinen Ex-Club FSV Mainz 05 mit Aussagen zurück. Ganz kalt lässt ihn das Auswärtsspiel allerdings nicht.

Stuttgart - Für Jürgen Kramny wird seine Rückkehr als Interimscoach des VfB Stuttgart zu seinem Ex-Club FSV Mainz 05 auch aus persönlichen Gründen „ein ganz besonderes Spiel“. Jahrelang spielte er bei den Rheinhessen und arbeitete dort danach als Assistent von Jürgen Klopp. „Es wäre blöd, wenn ich sagen würde, das wäre nichts Besonderes“, sagte Kramny am Mittwoch vor der nächsten richtungsweisenden Partie des Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga.

Fraglich ist indes, ob Kramny das Wiedersehen auch sportlich Freude bereitet. Der VfB ist am Freitagabend (20.30 Uhr/Sky) Außenseiter. Mainz ist seit fünf Partien ungeschlagen und holte dabei elf Punkte. Nach einer Schwächephase hat sich das Team von Trainer Martin Schmidt inzwischen wieder stabilisiert. Der Tabellensiebte weist nur noch drei Punkte Rückstand zu den Champions-League-Plätzen auf. Den Schwaben droht indes im Fall einer Niederlage und auch eines Unentschiedens der Absturz auf den letzten Platz.

Kramny fordert Courage

Trotz der unterschiedlichen Ausgangslage und des ernüchternden 1:1 zuletzt im Kellerduell gegen Werder Bremen sieht Kramny „natürlich Chancen“ für den VfB, in Mainz erfolgreich abzuschneiden. „In der ersten Halbzeit gegen Bremen haben wir vieles gut gemacht“, sagte er. Sportvorstand Robin Dutt meinte vor der Bewährungsprobe in Mainz: „Ich sehe keinen Grund, warum wir da nicht auch selbstbewusst auftreten sollten.“

Um gegen die aufstrebenden Mainzer bestehen zu können, müsse seine Mannschaft „total stabil“ sein, sagte Kramny. „Wir brauchen Courage und eine klare Körpersprache.“ Um zu veranschaulichen, was er fordert, trommelte sich der 44-Jährige auf die Brust und sagte: „Wir brauchen Leute, die Brust auf dem Platz zeigen.“ Das bedeute, eine gewisse Härte und Zeichen setzen.

Seine Mannschaft müsse in Mainz von Anfang an dagegenhalten und aktiv sein. Der FSV sei in einer „guten Verfassung“, habe sehr gute Umschaltspieler und gefährliche Stürmer. „Da wird uns einiges abverlangt“, prognostizierte Kramny.

Außer Langzeitverletzten alle einsatzbereit

Bis auf die Langzeitverletzten Daniel Ginczek, Martin Harnik und Florian Klein sowie Torhüter Mitch Langerak (Trainingsrückstand nach Knie-Operation) stehen alle Akteure zur Verfügung. Spielmacher Daniel Didavi und der defensive Mittelfeldmann Carlos Gruezo konnten am Mittwoch zwar nur individuell trainieren. Ihrem Einsatz steht laut Kramny aber nichts im Weg. Wahrscheinlich vertraut der Coach der Startelf aus der Bremen-Partie. „Es sind aber auch ein, zwei Umstellungen möglich“, schränkte Kramny ein.