Die Stuttgarter lassen es in Kiel an Elementarem vermissen – und bleiben nicht zum ersten Mal in den vergangenen Wochen unter den eigenen Möglichkeiten, meint David Scheu.
Nur ein Sieg aus sieben Bundesliga-Spielen: Eine solche Phase hat es beim VfB Stuttgart in dieser Saison noch nicht gegeben, auch in der bisherigen gesamten Amtszeit von Trainer Sebastian Hoeneß nicht. Dass es sich dabei nicht um eine reine Ergebniskrise handelt, hat spätestens dieses Wochenende verdeutlicht: Zeigte zuletzt noch die Leistungskurve zumindest in puncto Spielanlage und Dominanz nach oben in den Partien bei der TSG Hoffenheim und gegen den FC Bayern, muss man nach dem lange Zeit enttäuschenden Auftritt bei Aufsteiger Holstein Kiel (2:2) konstatieren: Die Probleme lassen sich nicht nur auf ausbleibende Resultate reduzieren. Sie liegen tiefer.
Im Holstein-Stadion fehlte es dem VfB insbesondere im ersten Durchgang an Elementarem. An Galligkeit, Intensität, Aggressivität. Dass genau das in Kiel gefragt sein würde, konnte niemanden ansatzweise überraschen. Hinzu kamen grundlegende Mankos, die in den vergangenen Wochen immer wieder zu beobachten waren. Grobe Patzer in der Defensive wie jener von Leonidas Stergiou, der als letzter Mann den Ball verlor und die Rote Karte sah. Oder schwache Auftritte wie jener von Deniz Undav, der in Kiel nicht zum ersten Mal in den vergangenen Wochen kaum Bindung zum Spiel fand.
Kurzum: Die Stuttgarter Sieglos-Serie ist nicht die Folge von unglücklichen Spielverläufen – der VfB selbst hat sie zu verantworten und spielt seit Wochen unter den eigenen Möglichkeiten. Damit droht die Mannschaft fahrlässig eine große Chance zu verspielen, da die Konkurrenz um die internationalen Plätze ebenfalls regelmäßig Punkte liegen lässt. Noch ist zwar weiterhin einiges möglich in dieser Saison. Mit Leistungen wie in Kiel aber wird der VfB mit der Vergabe der vorderen Plätze nichts zu tun haben.