Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe hat sich zur Szene zwischen Anton und Bensebaini geäußert. Foto: imago images/Martin Hoffmann

Der große Aufreger der Partie Borussia Mönchengladbach gegen VfB Stuttgart war die Szene zwischen Waldemar Anton und Ramy Bensebaini. Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe hat eine ganz klare Meinung dazu.

Waldemar Anton war stinksauer. Noch über eine Stunde nach Abpfiff der Partie Borussia Mönchengladbach gegen VfB Stuttgart (3:1(2:1)) war der Stuttgarter kaum zu halten. „Wie kann das keine Rote Karte sein?“, schnaubte er in der Mixed Zone im Bauch des Borussia Parks. Nach einem handelsüblichen Gerangel in der ersten Spielhälfte zwischen Ramy Bensebaini und Anton holte Ersterer aus, traf dann Anton im Gesicht. Anton ging zu Boden, versuchte, aus der Szene das Maximum herauszuholen.

Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck entschied sofort auf Gelb. Nach Eingriff des VAR ging er in die Review-Area, schaute sich die Szene noch einmal genau an – und blieb bei seiner Entscheidung. Für Manuel Gräfe, den früheren Top-Schiedsrichter, ein klarer Fehler des Spielleiters. „Vor der Ausführung des Eckstoßes hält Anton Bensebaini fest. Dieser löst sich nur mit dem rechten Arm, holt aus + schlägt ihn mit dem Arm. Der Unterarm trifft mit höherer Intensität Anton am Kinn - Arm ist auch unter Spannung/mehr Wucht- und danach nachschwingend weniger bedeutsam am Körper“, führt Gräfe auf Twitter detailliert aus.

Er präzisiert: „Gelb für Anton für das Halten + Rot für Bensebaini für das Schlagen in Ballruhe wäre korrekt. Sicher macht Anton mehr daraus, aber es bleibt ein Schlagen gegen das Gesicht und ist kein Wegdrücken/Stoßen oder leichterer Schlag gegen den Körper.“

Auch zum zweiten Schlag Bensebainis nahm Gräfe Stellung. In der 48. Minute holt der Algerier erneut aus, traf Pascal Stenzel im Gesicht. Für Gräfe ein nicht so schweres Vergehen, aber auch ahndungswürdig. „Nach einer Flanke wird er von einem Teamkollegen leicht nach vorne geschubst und schlägt erneut mit dem Arm – diesmal nach hinten – aus + trifft Stenzel im Gesicht. Dieser Treffer mit der Hand ist nicht so vehement + erheblich wie sein erster mit dem Unterarm, aber spätestens jetzt hätte er bei Ahndung mit Gelb zu Recht dann mit Gelb-Rot sanktioniert das Spiel verlassen müssen“, so der ehemalige Schiedsrichter.