Mamadou Bah hat sich verletzt. Foto: Baumann

Mittelfeldspieler zieht sich Innenbandabriss im Knie zu. VfB hat in Belek sehr hart gearbeitet.

Belek - Die schwere Knieverletzung von Mittelfeldspieler Mamadou Bah hat die ansonsten positive Trainingslager-Bilanz des VfB Stuttgart getrübt. Der 22 Jahre alte Nationalspieler Guineas musste beim 3:1 (2:0)-Testspielsieg des VfB gegen die SpVgg Greuther Fürth ausgewechselt werden, weil er sich ohne gegnerische Einwirkung das Knie verdreht hatte.

Die genaue Diagnose: Innenbandabriss am linken Knie, sechs Wochen Pause - dies ergab die medizinische Untersuchung am Sonntag nach der Rückkehr nach Stuttgart. „Das ist ein Wermutstropfen“, sagte Trainer Bruno Labbadia. „Er war gegen Manisaspor und heute sehr auffällig.“

Bah war im August von Racing Straßburg verpflichtet worden und hatte sich zuletzt immer näher an die Stammelf herangearbeitet. Nach seinen starken Leistungen in den acht Tagen von Belek durfte er sich Hoffnungen machen, beim Rückrunden-Auftakt der Stuttgarter am kommenden Samstag gegen den FSV Mainz 05 von Beginn an zu spielen.

Wie ein VfB-Sprecher zudem mitteilte, muss Verteidiger Ermin Bicakcic wegen einer Kapselverletzung im Sprunggelenk „ein paar Tage pausieren“.

Der überzeugende Auftritt gegen Fürth und die gute Trainingsarbeit an der türkischen Mittelmeerküste haben Labbadia neue Zuversicht im Abstiegskampf gegeben. „Ich bin sehr zufrieden und muss den Spielern ein großes Kompliment machen“, sagte er. „Die Mannschaft hat alles sehr gut umgesetzt. Man hat gesehen, was wir getan haben“. Die Tore gegen Fürth erzielten Pawel Pogrebnjak (8.), Zdravko Kuzmanovic (24.) und Sven Schipplock (49.). Für den Zweitligisten, bei dem Torwart Max Grün nach einem Zusammenprall mit Cristian Molinaro einen Schienbeinbruch erlitt, traf Sercan Sararer (83.).

"Fußballerisch haben wir es drauf, die Fitness muss aber auch stimmen“

Der VfB arbeitete in Belek vor allem an den offensichtlichen Schwächen der Hinrunde: der mangelnden Fitness und den taktischen Defiziten. „Für ein Winter-Trainingslager war das sehr anstrengend. So etwas kenne ich sonst nur aus dem Sommer“, sagte Cacau. Seiner Meinung nach war das harte Programm notwendig. „Fußballerisch haben wir es drauf, die Fitness muss aber auch stimmen“, meinte er.

Sorgen bereit dem VfB die Personallage. Im zentralen Mittelfeld ist der Tabellenvorletzte auch nach der Verletzung von Bah mit Christian Träsch, Christian Gentner und Zdravko Kuzmanovic gut besetzt. Auf den offensiven Außenpositionen gehen ihm aber immer mehr die Spieler aus. Timo Gebhart konnte in Belek nach seinem Außenbandriss im Sprunggelenk nicht einmal mit der Mannschaft trainieren. Gegen Fürth fehlten auch die möglichen Alternativen Mauro Camoranesi (Fußprellung) und Martin Harnik (muskuläre Probleme). Johan Audel (Knie) fällt ohnehin für den Rest der Saison aus.

„Wir haben hier sehr gut gearbeitet"

„Wir müssen in diesem Bereich improvisieren und ausprobieren“, sagte Labbadia, der am Samstag je eine Halbzeit lang Träsch und Gentner nach vorne zog und in der Schlussphase ein 4-2-3-1-System mit Elson als Spielmacher testete.

Neuzugänge sind nicht in Sicht: „Im Moment tut sich nichts“, sagte Sportdirektor Jochen Schneider. Für Fredi Bobic fällt die Bilanz des Trainingslagers deshalb auch eher gemischt aus. „Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn wir ohne Verletzte nach Hause geflogen wären“, meinte der Sportchef des VfB. „Wir haben hier sehr gut gearbeitet und die Sonne schien auch. Aber was nützt das, wenn wir am Samstag gegen Mainz verlieren? Die Mannschaft muss noch einige Wochen lang richtig hart arbeiten.“