Thomas Berthold kritisiert den VfB Foto: Getty

Erst Guido Buchwald, jetzt Thomas Berthold: Die Kritik an Michael Reschke wird vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt immer lauter. Es gibt einiges, was Berthold dem VfB-Sportchef vorwirft.

Stuttgart - Nach Guido Buchwald hat in Thomas Berthold ein weiterer Fußball-Weltmeister herbe Kritik an der Vereinsführung des VfB Stuttgart geübt. Der frühere Abwehrspieler nahm ebenfalls vor allem Michael Reschke ins Visier. Der Manager habe seit seinem Amtsantritt im August 2017 die Mannschaft „wild zusammengewürfelt“ anstatt einen klaren Plan zu entwickeln, sagte der 53-Jährige dem Onlineportal Spox und ergänzte: „Wo will der VfB eigentlich hin? Wofür steht er? Wie will er Fußball spielen? Mir fällt da ehrlich gesagt nichts ein.“

Wie Buchwald hält es auch Berthold, der von 1993 bis 2000 das VfB-Trikot getragen hat, für einen großen Fehler, wie Reschke mit dem entlassenen Trainer Tayfun Korkut umgegangen sei: „Korkut hatte von Anfang an keinen großen Vertrauensbonus. Ich frage mich: Warum musste man dann noch seinen Vertrag verlängern? Auch das passt zur nicht vorhandenen Philosophie des Vereins.“

Fehlt die Struktur im Spiel?

Nach der Verpflichtung von Markus Weinzierl, der seine beiden ersten Spiele als VfB-Coach jeweils mit 0:4 verloren hat, hielte Berthold eine erneute Trainer-Diskussion für „ein absolutes Unding“. Vielmehr müsse sich der eine oder andere Führungsspieler wie Mario Gomez oder Christian Gentner hinterfragen. „Die Achse des VfB funktioniert nicht. Es ist von vorne bis hinten überhaupt keine Struktur im Spiel da.“ Einzig Torwart Ron-Robert Zieler wirke „einigermaßen stabil“.

Zudem fehlt Berthold jegliches Verständnis dafür, dass Reschke darüber nachgedacht hatte, die zweite Mannschaft vom Spielbetrieb abzumelden:„Der Verein hat immer gute Jugendarbeit geleistet und viele Spieler hervorgebracht, die jetzt in der Bundesliga aktiv sind. Daher erschließt sich mir nicht, wie man darüber nachdenken kann, die zweite Mannschaft abzuschaffen.“

Michael Reschke hatte im Fall von Guido Buchwald von Nebenkriegsschauplätzen gesprochen. VfB-Präsident Wolfgang Dietrich hatte sein Unverständnis über die Aussagen Buchwalds geäußert.