Torgefährlicher Offensivmann: Anastasios Donis (links, mit Nicolas Gonzalez) Foto: Baumann

Mal schießt er sich mit Disziplinlosigkeit ins Abseits, mal schießt er Traumtore: Der griechische Nationalspieler Anastasios Donis ist auf alle Fälle ein belebendes Element beim VfB Stuttgart.

München/Stuttgart - Am Ende der Hinrunde warteten alle sehnsüchtig auf seine Rückkehr, im Trainingslager schoss er sich ins Abseits – doch nun ist Anastasios Donis wieder voll da. Bei der 1:4-Auswärtsniederlage des VfB Stuttgart am Sonntag gegen den FC Bayern München erzielte er mit einem herrlichen Fernschuss der Marke Traumtor den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich und verpasste danach knapp aus der Nahdistanz den 2:1-Führungstreffer. „Es war ein gutes Tor für mein Selbstvertrauen“, sagt der 22-jährige Grieche.

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In der Hinrunde bremste Anastasios Donis – nach seinem Tor beim 2:1-Heimsieg Ende September gegen Werder Bremen – ein Muskelbündelriss im Oberschenkel aus. Seine Rückkehr gestaltete sich triumphal mit dem goldenen Treffer Anfang Dezember gegen den FC Augsburg (1:0) in 45 Minuten Spielzeit. Allerdings war der flinke Offensivmann bis Weihnachten noch gehandicapt und absolvierte nur Teileinsätze, weil er im Sprint nicht voll anziehen konnte. Genau das ist ja eine seiner Stärken.

Die Disziplinlosigkeit zählt zu Donis´Schwächen

Zu seinen Schwächen zählt, dass er immer wieder mit Disziplinlosigkeiten auffällt. So auch im Trainingslager Anfang Januar im spanischen La Manga, wo ihm der VfB-Trainer Markus Weinzierl mit der zweimaliger Nichtberücksichtigung fürs Mannschaftstraining sowie einem Tribünenplatz beim ersten Testspiel einen Denkzettel für das Verschwitzen eines Pflichttermins verpasste. „Es war mein Fehler, dass ich nicht zum Frühstück gegangen bin. Der Trainer hat mich ein, zwei Tage bestraft, aber danach war das abgehakt“, sagt Donis. „Ich arbeite immer hart und versuche mich zu beweisen.“

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Gegen den FSV Mainz 05 (2:3) wurde er zum Rückrundenauftakt in der Fußball-Bundesliga spät eingewechselt und verpasste mit einem Pfostenschuss nur knapp den Ausgleich. In München durfte der griechische Nationalspieler sich dann in der Anfangsformation beweisen, wohl auch, weil er dort am letzten Spieltag der vergangenen Saison beim Stuttgarter 4:1-Triumph das Spiel seines Lebens gemacht hatte. Die große Bühne liegt ihm, das bewies er auch am Sonntag wieder und empfahl sich für weitere Einsätze von Beginn an. Das Tor war sein dritter Saisontreffer in 445 Einsatzminuten (auf zwölf Spiele verteilt) – die Bilanz kann sich durchaus sehen lassen.

In München lief er als zentraler Stürmer neben Nicolas Gonzalez auf, er fühlt sich aber auch auf den offensiven Außenbahnen wohl – eine fixe Wunschposition hat Donis nicht. „Es kommt auf das System an. Vorne drin, rechts oder links draußen, egal, der Trainer entscheidet – ich werde immer 100 Prozent geben“, sagt Donis, der mit dem VfB am nächsten Sonntag (18 Uhr) den SC Freiburg zu einer wichtigen Partie im Kampf gegen den Abstieg in Stuttgart empfängt. „Wenn du 1:4 verlierst, bist du natürlich nicht so glücklich. Aber seit Montag geht es nur noch um Freiburg und wie wir uns da die drei Punkte sichern.“