Bruno Labbadia gab den Roten zwei Tage frei vom Kampf gegen den Abstieg. Foto: dpa

Stuttgart holt von den Kellerkindern der Liga in der Rückrunde die zweitmeisten Punkte.

Stuttgart - So dramatisch war es selten: Acht Clubs schweben in der Fußball-Bundesliga in akuter Abstiegsgefahr. Und wie der VfB Stuttgart hoffen sie alle auf den befreienden Klick beim Grusel-Kick. "Das wird richtig brutal", sagt Manager Fredi Bobic und prophezeit "einen heißen April".

Endlich mal durchatmen. Die Beine hochlegen, den Tag mit der Familie genießen und die trüben Gedanken an den Liga-Alltag verdrängen, so gut es eben geht. "Der Kampf gegen den Abstieg lässt dir keine Ruhe", sagt Martin Harnik. Aber versuchen sollen sie es wenigstens, dachte sich Bruno Labbadia - und gab seinen Profis zwei Tage frei. Der VfB-Trainer setzte sich am Sonntag ins Flugzeug und düste nach Hamburg, wo seine Familie lebt. Doch so richtig kann auch der Ex-Profi nicht loslassen. Der Gedanke, dass seine Spieler nur eine Winzigkeit in der Vorbereitung auf die heiße Endphase der Saison versäumen könnten, treibt ihn um. Deshalb ist der heutige Dienstag auch nicht richtig frei. Ein bisschen Lauftraining muss schon sein. Jeder VfB-Profi bekam eine Pulsuhr mit nach Hause. Damit wird die Laufleistung aufgezeichnet. Ausgewertet wird am Mittwoch im ersten Training dieser Woche. "Wir dürfen bloß nicht nachlassen", sagt Labbadia.

Trainer Bruno Labbadia hat mit den Roten seit Weihnachten 13 Punkte gesammelt - einen weniger als Köln, aber bereits einen Zähler mehr als seine Vorgänger Christian Gross und Jens Keller in der gesamten Hinrunde zusammen. Seither hat der VfB elf Punkte auf Eintracht Frankfurt gutgemacht, neun auf den 1. FC Kaiserslautern, sechs auf den VfL Wolfsburg, fünf auf Schalke 04, vier auf Werder Bremen sowie zwei auf St. Pauli und einen auf das Schlusslicht Borussia Mönchengladbach. Das ist verdienstvoll, aber kein Grund zur Euphorie. Denn gebracht hat es den Roten nur, dass sie nicht jetzt schon hoffnungslos abgeschlagen sind. Immerhin: Nach zwei Siegen in Folge stehen sie erstmals seit drei Monaten nicht auf einem direkten Abstiegsplatz. "Das tut allen gut", sagt Sven Ulreich.