Fordert von seiner Mannschaft wieder den Angriffsmodus: Robin Dutt Ab in den Angriffsmodus: Dutt Foto: Baumann

VfB-Sportvorstand Robin Dutt nimmt sein Team vor dem richtungsweisenden Spiel beim FC Augsburg in Schutz – und in die Pflicht.

Stuttgart - Nein, so recht will derzeit keine Zufriedenheit aufkommen beim VfB Stuttgart. Kein Wunder, nach nur einem Sieg aus den vergangenen acht Spielen und dem gefährlich nahen Heranrücken an die Abstiegszone. Auch Sportvorstand Robin Dutt hätte sich vor Kurzem noch eine andere Konstellation gewünscht als jene, wonach dem Spiel beim FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Saisonendspurt entscheidende Bedeutung zukommen wird.

Anders als vielen seiner Spieler, welche die jüngste Niederlage gegen den FC Bayern München so selbstverständlich hinnahmen wie das jährliche Weihnachtsfest, hat ihn das 1:3 mächtig geärgert. „Da kann ich einfach keine Zufriedenheit ausstrahlen“, sagte er trotz der ordentlichen Leistung. „Wir haben am Ende verdient verloren, weil Bayern die bessere Mannschaft war.“

Punkt. Jetzt gelte es, wieder den Modus zu wechseln – vom Gejagten zum Jäger. Denn nur dann, so Dutts teampsychologische Erkenntnis, habe man in der Vergangenheit Erfolg gehabt. Was im Umkehrschluss bedeuten würde, dass die Helden in Rot immer nur dann an ihre Leistungsgrenze gehen, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht. Oder anders gesagt: Der VfB offenbart ein chronisches Mentalitätsproblem.

„Das eine oder andere Spiel müssen wir noch gewinnen“

Dem widerspricht der Sportchef. Für ihn deute nichts darauf hin, dass es die Mannschaft in den vergangenen Wochen habe schleifen lassen – weder in den Spielen noch im Training. Zum Gegenbeweis führte Dutt das Aufholen von Rückständen ins Feld, wie in Ingolstadt (3:3) und Darmstadt (2:2). Oder die Reaktion nach dem zweiten Treffer der Bayern am vergangenen Samstag. „Wissen Sie, auch die Spieler haben gemerkt, wie schön sich Wertschätzung anfühlt“, erinnerte er an die Siegesserie zu Beginn der Rückrunde. Was so viel heißt wie: Auch die VfB-Kicker gehen lieber als Sieger vom Platz.

Nur, warum tun sie es dann nicht mehr, seit der Klassenverbleib in trockenen Tüchern schien? Wahrscheinlich führt diese Frage wieder zur Qualität der Mannschaft, doch das ist ein anderes Thema. Vor dem Spiel gegen den direkten Konkurrenten Augsburg nimmt Dutt seine Mannen denn auch in die Pflicht. „Das eine oder andere Spiel müssen wir noch gewinnen.“