Daniel Didavi (li.) feiert den Sieg des VfB Stuttgart gegen Werder Bremen. Foto: Baumann

Er ist noch nicht komplett fit – dennoch war Daniel Didavi für den VfB Stuttgart in der Partie gegen Werder Bremen Gold wert. Der Spielmacher ist entsprechend glücklich, bleibt aber auch realistisch.

Stuttgart - Ein bisschen müde war er, gab das auch gerne zu – doch wer am Samstagabend in das Gesicht von Daniel Didavi schaute, der wusste vor allem: Der Mann ist glücklich. „Happy to be back“, postete der Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart denn auch wenig später in den sozialen Netzwerken. Denn mit seinem Comeback im Spiel der Weiß-Roten gegen Werder Bremen konnte er tatsächlich zufrieden sein.

Mehrere Wochen hatte Didavi zuletzt kürzer treten müssen, eine Schleimbeutel-Entzündung an der Achillessehne war der Grund. „Das ist eigentlich nichts Schlimmes, aber eben schmerzhaft“, sagte Didavi. Bei jedem Schritt spüre er die Reizung, die ihn schon vor seiner Rückkehr vom VfL Wolfsburg zum VfB Stuttgart behindert hatte. Den Plan, die Blessur komplett auszukurieren, gab er nun dennoch auf.

Eigentlich hätte Didavi nicht durchspielen sollen

Der Trainer und ich hatten beide das Gefühl, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht“, berichtete Didavi über das Gespräch mit Tayfun Korkut am Tag vor der Partie gegen Werder. Also sollte Didavi – mit betäubter Blessur – hinter den Spitzen auf seiner Lieblingsposition wirbeln. Dort, wo er laut VfB-Sportvorstand Michael Reschke „ein Bundesliga-Spitzenspieler“ ist. Was er in der 19. Minute mit einem Zuckerpass auf Anastasios Donis bewies. Fast noch beeindruckender aber war die Willensleistung, die Didavi im weiteren Spielverlauf vollbrachte.

„Von 100 Prozent ist er physisch noch Einiges entfernt“, sagte Reschke, weshalb geplant war, dass Didavi nicht 90 Minuten auf dem Feld stehen muss. Zwei Verletzungen und der Spielverlauf machten dies dann aber doch nötig. „Dida, du spielst durch“, sagte Trainer Tayfun Korkut am Spielfeldrand zu Didavi – und der 28-Jährige biss sich durch. „Eigentlich Wahnsinn“, fand er das. Reschke bescheinigte ihm daher 150 Prozent in Sachen Mentalität. Am Sonntagmorgen wirkte es, als habe Didavi das alles ordentlich verkraftet. „Heute morgen sah er gut aus“, meinte Korkut nach dem Regenerationstraining, das die Profis im Kraftraum absolvierten.

„Ich habe kein überragendes Spiel gemacht“, sagte derweil Didavi betont bescheiden, „aber unser Plan ist aufgegangen.“ Wenn auch ein wenig anders als angedacht. „So ein Spiel“, meinte der Techniker, „musst du über den Willen gewinnen.“ Und den einen oder anderen kreativen Moment der Marke Daniel Didavi.