Check in fürs Trainingslager: Carlos Mané (re./neben Masseur Gerhard Wörn) Foto: Baumann

Für ihn ist es eine Reise in die Heimat: VfB-Profi Carlos Mané freut sich deshalb umso mehr auf das Trainingslager im portugiesischen Lagos. Kurz vor dem Abflug hat er seine ersten Monate in Stuttgart Revue passieren lassen.

Lagos - Noch vor wenigen Tagen hat Carlos Mané (22) zum ersten Mal in seinem Leben auf Schneeboden trainiert. Nun befindet er sich mit dem Fußball-Zweitligisten VfB Stuttgart auf Dienstreise in seiner portugiesischen Heimat. Gelegenheit, sich ein paar Gedanken auch abseits des Trainingslagers in Lagos zu machen. Der Offensivspieler spricht über . . . . . . den VfB „Ich wurden von den Menschen beim VfB herzlich aufgenommen, weshalb ich mich sehr wohl in Stuttgart fühle. Jetzt will ich dieses gute Gefühl noch besser in die Mannschaft einbringen. Die Nähe zu den Fans finde ich auch sehr gut. In Portugal wird ja hinter verschlossenen Türen trainiert, aber beim VfB sind ständig zahlreiche Anhänger da – sie schauen zu, wollen Autogramme und Fotos. Das genieße ich ebenso wie unsere Heimspiele. Das ist schon eine besondere Atmosphäre in unserem Stadion.“

. . . seinen Heimatclub „Es ist mir sehr schwer gefallen, Sporting Lissabon zu verlassen. Dort bin ich mit 14 Jahren hingekommen, dort habe ich fußballerisch alles gelernt, dort habe ich auch mit meinem Idol Nani zusammengespielt. Dennoch wollte ich zuletzt eine Veränderung, weil ich nicht mehr regelmäßig zum Einsatz gekommen bin. Ich habe aber immer noch Kontakt zu vielen Leuten bei Sporting. Das sind meine Freunde.“

. . . seine Familie „Meine Lebensgefährtin und unsere acht Monate alte Tochter leben nun in Bad Cannstatt, etwa zehn Minuten vom VfB-Gelände entfernt. Sie fühlen sich ebenfalls wohl. Auch wenn es zuletzt kalt war. Aber ehrlich gesagt, ist es so, dass man in Portugal sogar öfters friert. Denn in Deutschland sind alle Häuser gut geheizt, in Portugal sind die Gebäude dagegen kalt. Zurzeit befindet sich meine Familie aber noch in Lissabon. Frau und Tochter werden jedoch bei der Rückreise nach Stuttgart am nächsten Freitag im gleichen Flieger sitzen wie die Mannschaft.“

. . . das Trainingslager „Natürlich freue ich mich, in Portugal zu sein. Aber ich bin hier, um zu arbeiten. Denn immer wenn ich das VfB-Trikot trage, geht es darum, das Maximale zu geben. Die Stadt Lagos selbst und unser Quartier kenne ich nicht – die Algarve aber schon. In der Region habe ich schon meinen Urlaub verbracht und auch Familie. Es hat sich auch schon Besuch angekündigt. Mit Sporting haben wir hauptsächlich in Lissabon trainiert. Nur einmal haben wir in der Schweiz ein Trainingslager absolviert.“

. . . sein Deutsch „Ich gehe davon aus, dass unsere Tochter in einem Jahr schon Deutsch spricht. Ich selbst muss mich natürlich noch verbessern. Ein paar Brocken Deutsch kann ich aber schon sprechen. Grundsätzlich halte ich es für wichtig, die Sprache zu lernen. Denn nur so komme ich auf Dauer im Mannschaftskreis gut zurecht.“

. . . den deutschen Fußball „Wie alle wissen, ist der deutsche Fußball sehr körperbetont. In Portugal halten die Spieler den Ball viel länger, und die Mannschaften versuchen ihr Spiel auch mit dem Ball aufzuziehen. Deutschland ist dagegen ein Konterland. Manchmal kommt es mir sogar so vor, als habe man allein Spaß am Rennen. Ständig geht es hin und her. Es wird auch viel Wert auf Kraft gelegt. Im Spiel hast Du weder Zeit noch Raum. Kaum hast Du den Ball, kommt auch schon ein Verteidiger angerauscht. Meine Beine sind jetzt noch ganz grün und blau.“

. . . sein Spiel „Ich habe mich schon ganz gut an das deutsche Spiel gewöhnt. Auch, weil ich an Muskeln zugelegt habe und mich körperlich besser behaupten kann. Grundsätzlich bin ich ein Spieler, der viele Aktionen braucht. Dabei ist es mir egal, ob ich den Ball in den Fuß gespielt bekomme oder ob ich steil geschickt werde. In den letzten beiden Vorrundenspielen war ich jedoch nicht hundertprozentig fit. Nach meinen Achillessehnenproblemen hoffe ich jetzt aber wieder voll angreifen zu können.“

. . . seine Zukunft „Im Moment zählt nur der VfB. Ich will meinen Beitrag leisten, damit der Club aufsteigt. Wie es danach mit meinem Leihvertrag weitergeht, wird man sehen.“

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