Christian Gentner am Boden. Foto: Pressefoto Baumann

Man kann wirklich nicht sagen, der VfB Stuttgart hätte es nicht versucht. Das fing schon bei der Aufstellung an. Der heutige Rückblick kommt nur noch mit Galgenhumor aus.

Stuttgart - Man kann wirklich nicht sagen, der VfB Stuttgart hätte es nicht versucht. Zumindest vor dem Anpfiff. Hannes Wolf zum Beispiel überraschte die Fans bereits mit seiner Aufstellung: Der jüngste Neuzugang, Jacob Bruun Larsen, stand nämlich gleich in der Startelf – und erlebte ein denkwürdiges Debüt. Aber dazu später mehr.

Denn bevor es hoch herging, war es erstmal sehr still in der Mercedes-Benz Arena: Aufgrund des bundesweiten Aktionstags der Fangruppen schwieg die Cannstatter Kurve für 12 Minuten. Keine Fahnen, keine Doppelhalter, kein Anfeuern, keine Gesänge. Kurzum: Keine Stimmung.

Und kaum hatten die treuesten Fans ihren Regelbetrieb wieder aufgenommen, lag der Ball auch schon im Tor von Ron-Robert Zieler. Freistoßflanke Caligiuri, Kopfballtor Naldo. Ungefähr so überraschend wie die Verzögerung beim Bau von Stuttgart 21. Und vielleicht auch genauso unvermeidbar? Naldo wurde zwar in Manndeckung genommen, aber welcher Stuttgarter hätte den gefühlt drei Meter großen Brasilianer schon stoppen können?

Als sich Team und Fans gerade von diesem Schock erholt hatten, gab es die nächste Standardsituation für die Schalker. Diesmal leider vom Elfmeterpunkt. Grund war der bereits erwähnte Jacob Bruun Larsen, der, beim Versuch zu klären, nicht nur den Ball, sondern leider auch Leon Goretzka gespielt hatte.

0:2 nach 20 Minuten. Das hatten sich alle irgendwie anders vorgestellt. Auch Mario Gomez, der im Stuttgarter Angriff ein sehr einsames Dasein fristete. Er bekam kaum Zuspiele, und wenn doch, dann weit entfernt vorm Schalker Tor. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff konnte er für Torgefahr sorgen – sogar gleich zwei Mal! Aber ansonsten war Mario Gomez der einsamste Mensch im Stadion.

In der zweiten Hälfte ging Hannes Wolf volles Risiko und brachte nicht nur Daniel Ginczek, sondern auch Tassos Donis, der sich auf einmal auf der Rechtsverteidigerposition wiederfand. Tatsächlich konnte der VfB in der Folgezeit den Druck auf das Schalker Tor erhöhen. Dass die Gelsenkirchener keinen ihrer Konter nutzen, darf man allerdings unter „Glücksfall“ verbuchen. Jewhen Konopljanka schaffte gar das Kunststück, den Ball aus kürzester Distanz am leeren Tor vorbei zu schieben. Aber auch das konnte dem VfB nicht mehr helfen.

Mit unserer neuen Serie „VertikalGIF“ wagen wir den etwas anderen Rückblick auf das aktuelle VfB-Spiel. Zusammengestellt wird die Serie von den Bloggern von www.vertikalpass.de, die auch in dieser Saison regelmäßig als Tickerer direkt aus dem Stadion berichten werden.