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Trainer Ralf Rangnick macht seine Zukunft von Gesprächen mit Hopp abhängig.

Hoffenheim - Für Ralf Rangnick endet mit dem Duell gegen den VfB die "anstrengendste" Zeit seiner Trainerlaufbahn. Doch nach dem Spiel kann er die Beine nicht hochlegen. Es geht um seine Zukunft als Trainer - und das ganze Projekt Hoffenheim.

Es ist eine Lüge, dass der Erfolg nie zu früh kommen kann. Schneller Ruhm kann viel zerstören. Pläne lösen sich plötzlich in Luft auf. Die Harmonie zerbricht. Aber wer sagt schon Nein, wenn eine goldene Zukunft lockt? Kein Mensch. Auch Ralf Rangnick nicht: "Soll man als Trainer sagen, jetzt hört mal mit dem Gewinnen auf? Nur weil die mittelfristige oder langfristige Planung in Gefahr ist?" Die Antwort kann man sich schenken.

Es ging eben alles schneller als gedacht. "Wir haben in zwei Jahren eine Entwicklung gemacht, wofür andere 20 Jahre brauchen", stellt der 51-jährige Trainer nüchtern fest. Begehrlichkeiten und Eitelkeiten wuchsen . Die Spieler fuhren mit dicken Autos vor, fühlten sich als Pop-Ikonen und veranstalteten einen Wettbewerb mit teuren Uhren. Die Prozesse des Profi-Fußballs nahmen ihren Lauf und dann kamen Verletzungen von Führungsspielern hinzu. Es gab einen neuen lähmenden Erwartungsdruck - "plötzlich hatten wir etwas zu verlieren" (Rangnick).