Tobias Rathgeb, der Leitwolf beim VfB Stuttgart II. Foto: Pressefoto Baumann

Kapitän Tobias Rathgeb ist ein absolutes Urgestein des VfB Stuttgart und der verlängerte Arm des Trainergespanns Hinkel/Barth in der Regionalliga Südwest. Auch seine Zukunft sieht er beim Verein mit dem Brustring.

Stuttgart - 213 Drittligaspiele, 83 auf Regionalliga-Ebene, unzählige im Jugendbereich – es gibt keinen noch beim VfB aktiven Spieler, der länger im Verein ist und mehr Partien für den Verein mit dem Brustring abgerissen hat – die Rede ist von Tobias Rathgeb, dem Kapitän des VfB Stuttgart II. Nach den Jugendstationen TV Nellingen und VfL Kirchheim spielte Rathgeb nur für zwei weitere Vereine, den FC St. Gallen (21 Spiele in der Schweizer Super League) und Hansa Rostock (64 Spiele). Für die Koggen absolvierte er in der Saison 2007/2008 30 Spiele im deutschen Oberhaus. Ein einziges Tor erzielte er dabei - gegen den VfB Stuttgart. Ein direkt verwandelter Freistoß zum 1:0, Torhüter Raphael Schäfer war chancenlos, Rostock siegte 2:1.

Rathgebs Rückkehr zum Herzensverein

In der Saison darauf konnte er verletzungsbedingt nur sieben Spiele absolvieren, die Zeit in Rostock ging zu Ende, seit nunmehr neun Jahren ist er wieder zurück und seither nicht nur Kapitän der Stuttgarter U23, sondern auch Anführer für die jungen Spieler und der verlängerte Arm des Trainergespanns Andreas Hinkel und Oliver Barth. Rathgeb lebt den VfB Stuttgart mit jeder Faser. „Ich komme täglich mit einem Gefühl hier her, das man nicht kaufen kann“, beschreibt er die Beziehung zu seinem Arbeitgeber.

Eine Einstellung, die in der heutigen Zeit im Fußballgeschäft nicht allzu oft zu finden ist. Ein Gefühl, dass er gerade den Nachwuchsspielern intensiv vermittelt, es ihnen regelrecht einbläut. „Auch in der heutigen Zeit mit den vielen Möglichkeiten halte ich es für eminent wichtig, den Jungs diese Identifikation nahe zu bringen. Egal, wo sie groß geworden sind. Jetzt sind sie hier und müssen 100 Prozent für den Verein geben. Sie sind der VfB Stuttgart.“

Seine Zukunft sieht Rathgeb beim VfB

Seit Monaten arbeitet der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler an seiner persönlichen Zukunft. Der Anschlussvertrag mit den VfB ist lange unterschrieben, die ersten Trainerscheine sind gemacht, weitere sollen folgen. Eine finale Entscheidung, wie es mit ihm weiter geht, ist noch nicht gefallen. Die Tendenz geht jedoch dahin, dass er noch eine Saison dran hängen wird. „Ich denke schon“, sagt er, um sogleich hinterher zu schieben: „Ich bin noch heiß, motiviert und vollauf in der Lage, weiter meine Leistung zu bringen.“ In den nächsten Wochen soll die Entscheidung fallen. Diese werde gemeinsam getroffen. „Ich möchte ein wichtiger Teil in diesem Verein bleiben, das wissen alle Beteiligten.“

Entscheidend dafür ist auch ein Richtungswechsel, den die Nachwuchsabteilung unter den jetzigen Entscheidern eingeschlagen hat. Maßgeblich initiiert durch Sportchef Jan Schindelmeiser weht seit vergangenem Spätsommer ein anderer Wind im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des VfB. „Ich habe große Lust, diesen Weg, den der Verein in den letzten Monaten in der Nachwuchsarbeit geht, mit zu gehen. Es geht hier alles in die richtige Richtung“, sagt Rathgeb. Warum das so ist, darf getrost als Seitenhieb für längst nicht mehr beim VfB wirkende Akteure gesehen werden. „Die Türen sind offen, die Drähte direkt, die Kommunikation findet auf Augenhöhe statt. Das war in den letzten Jahren nicht immer so.“

Was Rathgeb über die vier verbliebenen Spiele denkt, sehen Sie im Video

Der spannende Saisonabschluss in der Regionalliga

Vor der persönlichen Zukunft kommt für den Kapitän jedoch die der U23, die nach einer „brutal schwierigen“ Saison kurz vor Schluss den Klassenverbleib in der eigenen Hand hat. Grund dafür ist der Umschwung unter dem Trainergespann Hinkel/Barth und die solide Rückrunde. „Der Kader musste im Winter verkleinert werden, das war unumgänglich. Wir haben uns ordentlich gesteigert, was auch notwendig war. So zerfahren, wie die Hinrunde war, konnte es ja aber auch nicht weiter gehen.“ Auch zukünftig will er den beiden zuarbeiten. „Sowohl auf, als auch neben dem Platz. Diese Rolle nehme ich mit voller Energie an.“

VfB Stuttgart II - Regionalliga

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