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Es ist ein ganz wichtiges Spiel für den VfB. Wieder einmal. An diesem Samstag ist der VfL Bochum zu Gast. "Ich will sehen, dass alle alles für den Sieg tun", sagt Markus Babbel.

Stuttgart - Es ist ein ganz wichtiges Spiel für den VfB. Wieder einmal. An diesem Samstag (15.30 Uhr in unserem Live-Ticker)ist der VfL Bochum zu Gast. "Ich will sehen, dass alle alles für den Sieg tun", sagt Markus Babbel. Dass der Teamchef an der derzeitigen Situation noch nicht völlig verzweifelt ist, hat seine Gründe.

Markus Babbel (37) hat schon bessere Zeiten erlebt. Zeiten, in denen er als Teamchef mit dem VfB Stuttgart erfolgreich war. So wie im ersten Halbjahr 2009, als sich das Team mit neun Spielen in Folge ohne Niederlage noch für die Champions League qualifiziert hat.

Im Dezember 2009 wirkt Markus Babbel erschöpft. Die vielen Niederlagen, die Ungewissheit, ob er die Roten weiter trainieren darf, die Kritik aus der Öffentlichkeit. All das hat Spuren hinterlassen. Babbel wirkt ausgelaugt. Das Lächeln fällt ihm schwer, wenn er in diesen Tagen gebetsmühlenartig immer wieder sagen muss: "Wir brauchen Ergebnisse. Wir müssen das nächste Spiel unbedingt gewinnen."

Das nächste Spiel ist in diesem Fall das Heimspiel gegen den VfL Bochum an diesem Samstag (15.30 Uhr/live auf Sky und Liga Total). Der Tabellen-17. erwartet den Tabellen-16. "Das", betont Markus Babbel, "sagt eigentlich schon alles aus." Trotz der großen Anspannung gibt sich der Teamchef kämpferisch. "Ich will eine Mannschaft sehen, die zusammensteht und sich ihren Kredit bei den Fans zurückholt", sagte er. "Dann bin ich davon überzeugt, dass wir gewinnen." Markus Babbel gibt nicht auf.

Und das hat einen Grund: Es gab nämlich auch schon Zeiten im Leben des Teamchefs, in denen alles noch viel schlimmer war. Als er wegen einer Nervenkrankheit zeitweilig an den Rollstuhl gefesselt war. Oder als sich sein Bruder das Leben nahm. Babbel weiß, dass es auf dieser Welt noch Schrecklicheres gibt, als mit einem Bundesligaverein gegen den Abstieg zu kämpfen. Und das ist wohl auch der Grund, warum der Teamchef an der derzeitigen Situation noch nicht vollends verzweifelt ist.

Mit seiner positiven Einstellung hat sich Babbel schon zweimal den Job gerettet. Einen Trainer zu entlassen, der auch in schwierigen Situationen noch volles Engagement zeigt, fällt anscheinend schwer. Da hatten es die VfB-Verantwortlichen im Herbst 2008 schon leichter. Dem damaligen Trainer Armin Veh war deutlich anzumerken, dass ihm sein Job bei den Roten keine Freude mehr macht. Er wirkte nicht nur kraft-, sondern auch lustlos.

Babbel scheint dagegen immer noch Spaß an seinem Job zu haben - wenngleich er nicht zufrieden ist. "Ich stelle andere Ansprüche an mich selbst. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich sehr ungern verliere. Das kann ich gar nicht haben."

Dieselben Ansprüche hat er auch an seine Spieler. "Ich will sehen, dass alle alles dafür tun, um zu gewinnen", sagt er. Die Profis haben es heute in der Hand: Nur sie können ihrem Teamchef sein Lächeln zurückgeben.