Toni Sunjic (vorne links) im Zweikampf mit Sascha Mölders (vorne rechts) Foto: Bongarts

Nach dem Dresden-Debakel wollte sich der VfB den Schneid nicht mehr abkaufen lassen. Entsprechend aggressiv gingen die Roten gegen München zu Werke. In unserer Serie „Fünferkette“ analysieren wir das Spiel in Kürze.

Stuttgart - Spielidee: Hannes Wolf hatte seine Lehren gezogen aus dem 0:5-Debakel zuletzt in Dresden. Der VfB-Trainer stärkte gegen den TSV 1860 München einerseits die defensive Mittelfeldzentrale, in dem er eine Doppelsechs aufbot. Neben Matthias Zimmermann agierte Christian Gentner defensiver als in den bisherigen Saisonspielen. Hinten rechts verteidigte zunächst Kevin Großkreutz für Florian Klein. Im Abwehrzentrum sollte Toni Sunjic (anstelle von Benjamin Pavard) den bulligen Löwen-Stürmer Sascha Mölders bearbeiten. Im Sturm feierte Simon Terodde nach dreiwöchiger Verletzungspause sein Comeback.

Zudem sollte dem Team eines nicht mehr passieren: dass es sich den Schneid abkaufen lässt. Entsprechend aggressiv gingen die Roten zu Werke – was Wirkung zeigte: Bei den Löwen, aber auch in der Statistik. Schon zur Halbzeit hatten vier VfB-Profis die Gelbe Karte gesehen.

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Spielentscheidend: Wie beim 4:0-Sieg gegen Greuther Fürth startete der VfB nahezu perfekt ins Spiel. Der Gegner wurde früh attackiert und zu Fehlern gezwungen. Die Folge: zwei schnelle Tore – aber eine nur scheinbar beruhigende Führung. „Unerklärlicherweise haben wir uns dann zurückgezogen“, analysierte Stürmer Terodde nach der Partie Phase zwei der ersten Hälfte.

Die Löwen übernahmen die Kontrolle und kamen zum Anschlusstreffer. „Wir haben das Spiel entschleunigt“, ärgerte sich Trainer Hannes Wolf. Entscheidend war dann jedoch, dass der VfB bis zur Pause die Ordnung hielt und danach schnell wieder Dominanz ausstrahlte.

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Spielentscheider: Hätte er nur eine seiner drei großen Möglichkeiten zum 3:1 genutzt – die Frage nach dem Mann des Tages wäre schnell und klar beantwortet gewesen. Doch auch ohne eigenen Treffer war Carlos Mané der entscheidende Spieler beim VfB. Zum einen bereitete er das wichtige 1:0 vor, das die Gedanken an Dresden schnell verfliegen ließen. Zum anderen sorgte er als ständiger Unruhestifter dafür, dass die Münchner Defensive nie zur Ruhe kam und sich nur selten einem gepflegten Spielaufbau widmen konnte. Sein großes Manko am Freitagabend: die Chancenverwertung.

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Wortspiel: „Gewonnen, Comeback gegeben – besser geht’s nicht“, sagte Daniel Ginczek. Der Stürmer war überglücklich, da er nach über einem Jahr Rehatraining nach einem Bandscheibenvorfall und einem wenig später folgenden Kreuzbandriss auf den Platz zurückgekehrt ist. Er wurde in der Schlussphase eingewechselt, war zwar kaum am Ball, wurde jedoch von den VfB-Fans frenetisch gefeiert. „Die Qualität von Daniel ist außergewöhnlich“, sagte Trainer Wolf, der Ginczek bereits als Jugendlichen in Dortmund kennengelernt hatte. Ein Freundschaftsdienst aus alter Verbundenheit sei die Einwechslung aber nicht gewesen, versicherte der Coach: „Daniel hat so trainiert, dass wir das Gefühl hatten, er könne uns helfen.“

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Spielplan: Schon Sekunden nach dem Heimspiel gegen die Löwen wurde der Blick nach vorn gerichtet – zumindest bei den Fans des VfB Stuttgart. Die sangen: „Wir woll’n den Derbysieg.“ Die Partie beim Karlsruher SC ist allerdings erst die übernächste Aufgabe für die Roten. „Ich weiß nicht, ob Sie es wussten“, scherzte Hannes Wolf, „aber wir haben am Dienstag ein Spiel in Mönchengladbach.“

Dort geht es in der zweiten Runde des DFB-Pokals zur Sache. „Wir fahren dorthin, um ein richtig gutes Spiel zu machen“, sagte Wolf. Für die Liga gilt: Durch den Sieg über die Löwen bleibt der VfB in der Spitzengruppe vertreten und hat die große Chance, im Derby nicht nur die Fans glücklich zu machen, sondern auch die Ausgangsbasis im Kampf um den Aufstieg zu verbessern.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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