Mario Gomez (Bildmitte) lässt sich bejubeln, dabei hat der Berliner Niklas Stark den Ball ins Tor bugsiert. Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB Stuttgart beendet zum Rückrundenstart seine Niederlagenserie mit einem Sieg gegen Berlin. Spielentscheidend ist ein Eigentor, gefeiert wird aber Rückkehrer Mario Gomez.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat seine Negativserie von zuletzt vier Niederlagen in der Fußball-Bundesliga beendet. Dabei war der Mannschaft von Trainer Hannes Wolf vor Weihnachten auch kein Tor gelungen. Nun gab es im ersten Rückrundenspiel ein 1:0 gegen Hertha BSC. Dank eines Eigentores von Niklas Stark. Gefeiert wurde dabei aber Mario Gomez, auf den sich bei seiner Rückkehr in die Mercedes-Benz-Arena alle Augen richteten.

Spielidee: Hannes Wolf bewies vor der Partie Mut und ließ Holger Badstuber erst einmal auf der Bank. Das Risiko mit dem zuletzt angeschlagenen Abwehrchef war dem Trainer zu hoch. Und Badstuber selbst wusste auch nicht so recht, wie sein Körper auf die extreme Belastung reagieren würde. Auf dem Platz zeigte sich der VfB dann in einem Wechsel zwischen 4-2-3-1- und 4-4-2-System. Das sollte mehr Offensivpower als in der Hinrunde ergeben – und Mario Gomez in Position bringen. Doch die Hertha unterband zunächst viele Angriffe. Nach dem Wechsel kam Daniel Ginczek ins Spiel. Die Statik des Teams veränderte sich dadurch aber nicht, da Anastasios Donis weichen musste. So blieb die Begegnung mit den Berlinern eine taktische Herausforderung. Doch schwäbischer Sturm und Drang sieht anders aus, selbst wenn die Stuttgarter im zweiten Durchgang wesentlich aggressiver spielten.

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Spielentscheidend: Der Glücksfaktor. Im ersten Abschnitt hatte der VfB das Glück, dass die Gäste aus Berlin trotz guter Chancen kein Tor erzielten – obwohl Effizienz ihre eigentliche Stärke ist. Die größte Möglichkeit bot sich dabei Salomon Kalou (40.). So erzwangen die Stuttgarter letztlich den Sieg. Per Eigentor. „Wir waren streckenweise nicht gut“, sagte der Trainer Hannes Wolf, „aber in der Hinrunde haben wir kaum ein Spiel auf diese Weise gewonnen.“ Jetzt bewiesen die Gastgeber, dass sie den Schalter in der Kabine umlegen können. Mit mehr Tempo gingen sie zu Werke. Allerdings kam häufig der letzte Pass nicht an. Da brauchte es schon ein wenig Mithilfe des Gegners. Andernfalls hätte es nach dieser Szene aber einen Elfmeter für den VfB gegeben.

Spielentscheider: Alles drehte sich bei diesem Spiel um Mario Gomez. Mit Spannung wurde sein erstes Pflichtspiel nach der Rückkehr zu seinem Herzensklub erwartet. Der 32-jährige Stürmer selbst bot dann eine unaufgeregte Vorstellung. Er legte viele Bälle auf seine Mitspieler ab und tauchte auch gefährlich im gegnerischen Strafraum auf. Mehr als ein Abseitstor sprang zunächst aber nicht heraus (33.). Es bedurfte schon der Mithilfe des Berliners Niklas Stark, um den Siegtreffer zu erzielen. Ohne Gomez wäre der Ball aber kaum im Netz gelandet. Bedrängt von dem Nationalspieler unterlief dem Hertha-Verteidiger das Eigentor zum 1:0-Endstand (78.). Gefeiert wurde jedoch die neue Nummer 27 des VfB. „Das war unser Tor“, rief Gomez nach dem Abpfiff den Fans im Stadion zu.

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Wortspiel: Der Rheinländer Michael Reschke ist ja selten um einen Spruch verlegen, und den wichtigen Erfolg des VfB fasste der Manager so zusammen: „Diesmal hatten wir das Quäntchen Glück, das man für Siege braucht. Aber das Glück ist nicht vom Himmel gefallen. Wir haben es uns erarbeitet.“ Durch eine Steigerung der Mannschaft, in der Innenverteidiger Timo Baumgartl und Mittelfeldspieler Christian Gentner über 90 Minuten starke Leistungen boten.

Nachspiel: Als Nächstes tritt VfB in Mainz an. Und mit dem Auftritt am kommenden Samstag geht es für die Stuttgarter darum, die Negativserie auf fremden Plätzen zu beenden. „Es wird Zeit für einen Auswärtssieg“, sagt der Trainer Hannes Wolf. Erst einen Punkt hat der VfB bei neun Versuchen in der Vorrunde geholt. Das soll sich möglichst schnell ändern.

VfB Stuttgart - Bundesliga

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