VfB-Stuttgart-Trainer Thomas Schneider setzt gegen den scheinbar übermächtigen FC Bayern auf die Unterstützung der Fans. Foto: Pressefoto Baumann

Selbst eingefleischte Fans räumen ihrem VfB gegen die übermächtigen Bayern keine echte Chance ein. Zu sehr suchen die schwächelnden Schwaben noch nach ihrer Form. Und die Münchner spielen eh in einer eigenen Liga.

Selbst eingefleischte Fans räumen ihrem VfB gegen die übermächtigen Bayern keine echte Chance ein. Zu sehr suchen die schwächelnden Schwaben noch nach ihrer Form. Und die Münchner spielen eh in einer eigenen Liga.

Stuttgart - Thomas Schneider kann sich noch bestens daran erinnern. „Es war mein erstes Bundesligaspiel und gleich gegen die Bayern 1991. Wir haben 3:2 gewonnen und sind in der Saison Meister geworden“, berichtete der Trainer des VfB Stuttgart von seinem ersten Sieg im Süd-Schlager gegen Bayern München. Wie oft er gegen den deutschen Rekordmeister gewonnen habe, wisse er aber nicht, sagte der ehemalige Verteidiger des schwäbischen Fußball-Bundesligisten vor der Nachholpartie an diesem Mittwoch (20.00 Uhr/Sky).

Kaum Hoffnungen macht sich Schneider indes, dass er bei seiner Bayern-Premiere als Trainer erneut ein solches Erfolgserlebnis feiern kann: „Das ist ein Bonusspiel, keiner erwartet etwas.“ Realistisch schätzt der 41-Jährige den VfB gegen die seit nunmehr 42 Punktspielen ungeschlagenen Bayern als klaren Außenseiter ein. „Ich kenne keine Schwachstelle bei Bayern“, sagte Schneider am Dienstag. „Wir brauchen einen überragenden Tag und ein Quäntchen Glück“, um gegen die Übermannschaft gewinnen zu können. „Die Aufgabe wird wahnsinnig schwer.“

Sportvorstand Fredi Bobic und die Profis beurteilen die Aussichten auf den 13. Sieg im 47. Heimspiel gegen die Bayern ebenfalls skeptisch. „Jeder sagt, du hast keine Chance“, berichtete Bobic. „Wir müssen aber alles geben.“ Kapitän Christian Gentner sprach sogar vom „leichtesten Spiel“ der Saison: „Gegen die Bayern haben wir nichts zu verlieren.“ Stürmer Vedad Ibisevic wies darauf hin, dass sich gegen den Triple-Sieger und schon wieder enteilten souveränen Spitzenreiter eh „die halbe Welt Sorgen machen“ müsse.

Schneider setzt auf Unterstützung der Fans

Mit entscheidend ist laut Schneider, dass bei seiner Elf das Defensivkonzept stehe. „Wir müssen kompakt agieren und sehr viel Laufbereitschaft zeigen“, forderte er. „Wir müssen absolut an unser Limit gehen.“ Er überlegt, aus taktischen Gründen „die ein oder andere Umstellung“ vorzunehmen. Wahrscheinlich wird der VfB wieder zum bisherigen System mit nur einer Spitze zurückkehren. Dann müsste wohl Mohammed Abdellaoue trotz seines Führungstreffers beim ernüchternden 1:2 gegen den FSV Mainz 05 zum Rückrundenauftakt wieder aus der Startelf weichen.

Zwei bis drei personelle Wechsel könnte es geben, auch wenn Schneider dies nicht bestätigen wollte. Innenverteidiger Georg Niedermeier ist ein Kandidat für die Viererkette. Daniel Schwaab könnte dafür aus dem Zentrum auf die rechte Außenverteidigerposition rücken. Timo Werner winkt eine Rückkehr in die Anfangself im linken Mittelfeld.

Ribéry und Robben fallen aus

Bei den Bayern machte sich Mario Mandzukic zusammen mit seinen Teamkollegen am Dienstagnachmittag auf den Weg nach Schwaben und werde wieder im 18-er Kader des deutschen Fußball-Rekordmeisters stehen, wie der Verein auf seiner Internetseite mitteilte. Trainer Pep Guardiola hatte zuvor betont, erst kurzfristig über eine Nominierung entscheiden zu wollen. Verzichten muss der Spanier in Stuttgart auf Franck Ribéry und Arjen Robben, die mit Muskelproblemen kurzfristig passen müssen.

VfB-Coach Schneider setzt indes auf die Unterstützung der Fans. Traditionell ist die Partie gegen die Bayern ausverkauft, aber erstmals in dieser Runde strömen über 60.000 Besucher in die Mercedes Benz-Arena. „Das ist zusätzliche Motivation“, meinte der Coach.