Hansi Müller macht sich zumindest sportlich keine Sorgen um den VfB Stuttgart. Foto: dpa

Die VfB-Legende Hansi Müller favorisiert Jürgen Klopp als Nachfolger von Joachim Löw – und hofft in der Sendung „SWR Sport“, dass beim VfB Stuttgart wieder Ruhe einkehrt.

Stuttgart - Hansi Müller war am Sonntagabend zu Gast bei „SWR Sport“. Wäre Christian Streich als Bundestrainer der richtige Mann? Müller weiß es nicht so recht, glaubt aber: eher nein. „Ich weiß nicht, ob man ihm da einen Gefallen tun würde. Er macht so einen sensationellen Job in Freiburg. Und ich glaube, er ist gut beraten, wenn er das so weiter macht.

Das ist nichts gegen ihn – sondern für ihn und für Freiburg“, sagt der ehemalige Spielmacher des VfB Stuttgart. Jürgen Klopp wäre für Müller „genau der Richtige“. „Aber wenn er noch solange Vertrag hat in Liverpool und selber sagt, dass es nicht in Frage käme – vielleicht müsste man auf ihn zugehen. Ich glaube, dass er jetzt reif wäre für diese Mannschaft.“

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Der Kreuzbandriss des aktuellen VfB-Stürmers Silas Wamangituka hat indes auch Müller geschockt, dessen Karriere vor Jahrzehnten selbst von einer schweren Knieverletzungen negativ beeinflusst wurde. „Es ist auch deshalb so bitter, weil man die ersten 15, 20 Minuten gegen die Bayern bei ihm gemerkt hat, dass er inzwischen ein riesen Selbstvertrauen hat aufgrund des Laufs, den er mit den Toren und den Vorlagen hat“, sagt Müller, der am Bildschirm sofort gesehen hat, was da jetzt verletzungstechnisch auf den großen Hoffnungsträger des VfB zukommen wird. Die 0:4-Niederlage müsse der VfB indes schnell abhaken. „In München etwas zu holen ist eh schwer. Du musst jetzt gegen Bremen zu Hause, gegen Dortmund oder in Berlin etwas holen.“

Der Verein hat gelitten

Sportlich steht der VfB trotz der Niederlage in München gut da. Doch wie sehr hat der Verein unter der Führungskrise in den letzten Wochen gelitten? „Es gibt immer unterschiedliche Auffassungen in Unternehmen. Und wen sich Führungskräfte nicht verstehen, dann müssen sie das intern regeln. Und das ist halt beim VfB nicht passiert. Man ist nach außen gegangen. Thomas Hitzlsperger (Sportvorstand, Anm. d. Red.) hat einige Giftpfeile losgeschickt, Claus Vogt (Präsident) hat dann dementsprechend reagiert – es war nicht schön, weil der VfB vom Image her natürlich gelitten hat“, sagt Müller rückblickend.

Der VfB sei nun gut beraten, dass er so schnell wie möglich wieder versuche, Ruhe in den Verein zu kriegen. Dass zurzeit keine Zuschauer im Stadion seien, sieht Müller als für die Mannschaft durchaus positiv. „Da hätte ich mir ein paar Banner vorstellen können, die nicht so nett gewesen wären. Und das sogt dann wieder für Druck auf die Mannschaft und kann die Leistung oder den Erfolg stören. Das war in dem Fall ein Vorteil“, sagt Hansi Müller.