Auf Streife in eine Passantin verguckt: Ein Berliner Polizist sucht auf Instagram nach seiner Angebeteten. Foto: dpa

Ein Beamter verguckt sich in eine schöne Unbekannte. Er startet einen Suchaufruf über den Instagram-Kanal der Berliner Polizei. Eine Aktion, die im Netz überhaupt nicht gut ankommt.

Berlin - Eine Situation, wie sie banaler nicht sein könnte: In Berlin hat eine Dame am Montag einen Polizeibeamten nach dem Weg gefragt. Dass sie damit für Aufregung im Netz sorgen würde, hat sie dabei vermutlich nicht erwartet.

Denn wenig später startete die Berliner Polizei über ihren Instagram-Kanal eine Suchaktion nach der Unbekannten. Der Polizist hatte sich offenbar während der Wegbeschreibung in sie verguckt und bittet nun um ein Wiedersehen mit der Dame, die ihm zum Abschied ein Lächeln schenkte.

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„Bislang hat sich der Schwarm unseres Kollegen aber noch nicht zurückgemeldet“, erklärt Jörn Iffländer, der die sozialen Medien der Berliner Polizei betreut.

Der verzweifelte Akt aus Liebe erntet im Netz allerdings reichlich Häme: Bundesweit kritisieren zahlreiche Twitter- und Instagram-Nutzer die Berliner Polizei für den „Missbrauch der sozialen Kanäle“, die doch eigentlich zur „Information der Bürger über aktuelle Situationen dienen sollten“.

Nur die wenigsten finden die Suche nach dem Herzblatt auf diese Art und Weise angemessen.

Weitere Kontaktgesuche sind auch in Zukunft nicht ausgeschlossen

Iffländer nimmt die Aufregung allerdings gelassen: „Es kommt häufiger vor, dass Bürger mit der Bitte an uns herantreten, einen Kontakt zu Beamten herzustellen, denen sie beispielsweise in einer Kontrolle begegnet sind. Diesmal war es eben andersherum.“

Die Social-Media-Verantwortlichen der Berliner Polizei hätten sich im Fall des Kontaktgesuchs bewusst für Instagram entschieden, da dies im Gegensatz zu Twitter kein reiner Informationskanal sei, sondern vor allem ein Kommunikationsmedium mit einem jüngeren Publikum. Darüber hinaus würden die Beiträge der Instagram-Storys innerhalb von 24 Stunden gelöscht, sodass dort auch „Herzensangelegenheiten“ platziert werden könnten.

„Dass diese Aktion nicht bei allen auf Begeisterung stößt, haben wir zur Kenntnis genommen und werden solche Fälle auch in Zukunft weiterhin reflektieren“, so Iffländer weiter. Man müsse bei der Öffentlichkeitsarbeit der Polizei stets kritikfähig bleiben.