Um den Präsidenten des Jemens, Abed Rabbo Mansur Hadi, herrscht zurzeit Verwirrung. Ist er vor Huthi-Rebellen geflohen oder nicht? Foto: YEMENI PRESIDENCY OFFICE

Der jemenitische Sicherheitsdienst hat am Mittwoch Berichte über die Flucht von Jemens Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi vor anrückenden Huthi-Rebellen dementiert.

Aden - Verwirrung im Jemen: Der jemenitische Sicherheitsdienst hat am Mittwoch Berichte über die Flucht von Jemens Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi vor anrückenden Huthi-Rebellen dementiert. Das Staatsoberhaupt befinde sich in seinem Anwesen in Aden, sagte der Leiter des Dienstes der lokalen Nachrichtenseite „Aden al-Ghad“. Hadi habe nicht vor, vor den Rebellen zu fliehen. Die Seite und andere jemenitische Medien hatten zuvor berichtet, der Präsident habe die Stadt verlassen, nachdem die Huthis in der Nacht zum Mittwoch eine auch vom US-Militär genutzte Luftwaffenbasis nördlich von Aden erobert hatten.

Die Huthis beherrschen seit Monaten große Teile des Nordjemens sowie die Hauptstadt Sanaa. Dort hatten sie Hadi und Teile der Regierung über Wochen festgesetzt. Ende Februar floh Hadi in die südliche Hafenstadt Aden und versucht von dort, die Macht im Land wiederzuerlangen.

Salih war Anfang 2012 nach Protesten gegen ihn zurückgetreten

Vor wenigen Tagen begannen die Huthis mit einem Vormarsch gen Süden. Unterstützung erhalten sie nach lokalen Quellen von Soldaten, die dem ehemaligen Präsidenten Ali Abdullah Salih treu ergeben sind. Salih war Anfang 2012 nach Protesten gegen ihn zurückgetreten.

Auf ihrem Weg nach Aden eroberten sie unter anderem die Universitätsstadt Tais und schlugen dort in den vergangenen Tagen Demonstrationen gegen sie blutig nieder. In der Nacht zum Mittwoch brachten die Huthis nach lokalen Berichten zudem die Luftwaffenbasis Al-Anad rund 50 Kilometer nördlich von Aden in ihre Gewalt.

Erst vor vier Tagen hatten die USA aus Sicherheitsgründen eigene in der jemenitischen Basis stationierte Soldaten abgezogen. Al-Anad wurde von den USA als Drohnen-Stützpunkt im Anti-Terror-Kampf genutzt. US-Soldaten trainierten dort zudem jemenitische Spezialeinheiten.