Keimfrei ist das Wasser zwar wieder, doch noch immer ist unbekannt, wie die Bakterien ins Trinkwasser gelangten. Foto: Stefanie Schlecht/Stefanie Schlecht

Nach dem Fund von Enterokokken-Bakterien im Trinkwasser sind die Stadtwerke Sindelfingen und das Gesundheitsamt weiterhin auf der Suche nach dem Ursprung der Verschmutzung.

Sindelfingen - Die Ursachenforschung wegen der bakteriellen Verunreinigung des Trinkwassers in Sindelfingen, Maichingen und Magstadt dauert an. Auch eine Woche nachdem in Maichingen und Magstadt Entwarnung gegeben wurde, suchen die Stadtwerke und das zuständige Gesundheitsamt im Landkreis weiter nach dem Ursprung der Enterokokken-Verschmutzung. Die Belastung hatte zuerst in der Sindelfinger Kernstadt, danach auch im Außenstadtteil Maichingen und in der Gemeinde Magstadt dazu geführt, dass die Anwohner ihr Leitungswasser abkochen mussten.

„Obwohl in den vergangenen Tagen umfassende Maßnahmen an den Behältern vorgenommen wurden, können wir weiterhin keine Aussage über die Ursache tätigen“, äußert sich der Öffentlichkeitsarbeiter der Stadtwerke Sindelfingen, Lars Haustein: Man habe die Hochbehälter, Leitungen und Rohre mit Kameras durchleuchtet, sogar die leergepumpten Hochbehälter betreten, um mögliche Risse in den Wänden oder tierische Reste wie zum Beispiel Kadaver zu entdecken.

Auch eine Infrarotkamera kommt nun zum Einsatz

Gefunden wurde allerdings nichts – noch nicht einmal Insekten, die theoretisch auch für die Verschmutzung verantwortlich sein könnten. „Wir gehen nun mit einer speziellen Infrarotkamera hinein, um Insekten aufzuspüren, die lichtscheu sind und bei einer Kamera mit Licht schnell flüchten“, erklärt Haustein und fügt an: „Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass wir nicht herausbekommen, woher die Verunreinigung stammte. Das passiert leider nicht selten. Es könnte sein, dass es schlicht ein Schwall mit dem bakteriell verunreinigten Wasser gegeben hat, der dann wieder weg war.“

Unterdessen versetzen die Stadtwerke noch immer das Wasser mit dem Keime abtötenden Chlor, sowohl in Sindelfingen als auch in Maichingen und Magstadt. Das wird auch „bis auf Weiteres“ so fortgeführt. Entschieden hat dies das Gesundheitsamt, wie Haustein erläutert: „Auf der letzten Krisensitzung vor einer Woche wurde beschlossen, weiterhin mit Chlor vorzugehen.“ Aktuell werden außerdem regelmäßig Proben genommen – „zwar nicht täglich, wie in der Hochphase der Verunreinigung, dafür aber öfter als zuvor“, so der Vertreter der Sindelfinger Stadtwerke.