Tim Kröper (vorne links) ist der neue Sprecher des Jugendgemeinderats, seine Stellvertreterinnen sind Annika Windmüller und Sophie Dorn (rechts). Foto: factum/Jürgen Bach

Der 13. Jugendgemeinderat hat seine Arbeit aufgenommen. Es ist ein besonderes Gremium; und im Sommer will es ein Jubiläum feiern.

Gerlingen - Sie sind jung, sie haben Power – und sie haben ein Mandat. 18 junge Leute bilden den 13. Jugendgemeinderat (JGR) von Gerlingen. Sie haben einige Ideen und Projekte von den Vorgängern übernommen, wollen aber auch neue Ideen umsetzen. Das erste Projekt ist der Jugendtreff in der Innenstadt. Die jungen Leute wurden von Jugendlichen aus der Stadt gewählt, sie werden unterstützt vom Bürgermeister Dirk Oestringer, Amtsleitern, Verwaltungsmitarbeitern und Gemeinderäten. Das Gerlinger Jugendgremium ist das dienstälteste im Strohgäu.

Der Jugendtreff soll entstehen zwischen der Schwimmhalle und der Fahrradbahn unmittelbar beim Schulgelände. Der Treffpunkt in S-Form geht auf einen gemeinsamen Antrag des Jugendgemeinderats und der CDU-Fraktion im Gemeinderat zurück. Er soll Platz bieten für etwa 15 Personen, „einladend und transparent sein, aber nicht abschottend“, so der neue JGR-Sprecher Tim Kröper. Das Motto lautet „Gerlingen spricht miteinander“. Die Verwaltung hatte dazu zwei Informationsabende für Anwohner angeboten. „Da gab es sehr gute und konstruktive Kritik“, berichtet Tim Kröper, „wir sind alle dafür, dass sich alle wohlfühlen und dass die Treffen dort in geregelten Bahnen ablaufen.“ Die Verwaltung werde die Vorschläge zusammenfassen, so Bürgermeister Oestringer, und dem Gemeinderat einen Beschluss vorschlagen.

Mehr jugendliche Zuhörer erwünscht

Der JGR will sich auch dafür einsetzen, dass zu seinen Sitzungen Jugendliche als Zuhörer kommen, darum soll sich der Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Den vor eigenen Jahren entstandenen Imagefilm wollen die neuen Mitglieder auffrischen. Zudem soll am 4. Juli im Jugendhaus ein Jugendforum stattfinden, und vor den Sommerferien ist ein Fest geplant zum 25-jährigen Bestehen des Gremiums. Jugendbands sollen da auf dem Roten Platz auftreten, Jugendgemeinderäte aus verschiedenen Amtszeiten sollen sich austauschen – „und der Rest ist Überraschung“ meint Tim Kröper.

Der 18-Jährige wurde in derselben Sitzung zum Sprecher des Gremiums gewählt. Er macht demnächst am Robert-Bosch-Gymnasium Abitur, und war schon Mitglied des JGR in dessen vorhergehender Amtsperiode 2017 bis 2019. Er könne sich die Zeit für dieses Amt nehmen, meinte er im Gespräch mit unserer Redaktion, und auch für die jüngeren Mitglieder als Mentor fungieren. Er spielt Trompete in der Jugendkapelle des Musikvereins Stadtkapelle Gerlingen und ist seit sieben Jahren Mitglied der Jonglier-AG seiner Schule. Als seine Stellvertreterinnen wurden Sophie Dorn (17) und Annika Windmüller (18) gewählt.

Zwölf sind neu im Gremium

Beide sind auch in der Kursstufe am Bosch-Gymnasium, für die im April das Abitur beginnt. Sophie Dorn will nach dem Abi ein Freiwilliges soziales Jahr absolvieren. Im JGR möchte sie mitwirken an Projekten für Jugendliche, und diese auch für die Kommunalpolitik interessieren. Die erste Amtszeit im vorigen Gremium habe ihr interessante Einblicke verschafft, sagt sie. Annika Windmüller ist wie elf andere neu im Gremium – und wie Sophie in der katholischen Jugend aktiv. Sie engagiere sich schon lange in Ehrenämtern. „Das ist mir wichtig, ich gebe meine Zeit dafür und bin mit dem Herzen dabei. Überzeugungskraft gehört dazu.“ Auch sie möchte die jüngeren Mitglieder der Jugendvertretung unterstützen.

Jugendräte im Strohgäu

Ditzingen
Der dritte Jugendgemeinderat von Ditzingen ist ebenfalls im vergangenen Herbst gewählt worden. Er wurde am 11. Dezember in sein Amt eingesetzt.

Korntal-
Münchingen In der Stadt wurde im Herbst ebenfalls ein neuer Jugendgemeinderat gewählt. Die Wahl war um knapp ein halbes Jahr verschoben worden, weil sich im Sommer 2019 nur zehn Kandidaten gemeldet hatten. Im zweiten Anlauf waren es dann 24, von denen 18 gewählt wurden. Der Politnachwuchs ist seit dem 18. Dezember im Amt.