Dan-Axel Zagadou soll den Konkurrenzkampf in der VfB-Defensive erhöhen. Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler

VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo verrät, auf welcher Position er den Neuzugang künftig sieht und wie dessen zuletzt häufige Verletzungen reduziert werden sollen.

Lange hat es nicht gedauert, bis Dan-Axel Zagadou zum ersten Mal für den VfB Stuttgart auf dem Feld stand. Nur wenige Tage nach seiner Verpflichtung debütierte der Franzose am vergangenen Donnerstag im Trikot mit dem Brustring – zwar nur in einem Testspiel gegen die Grasshoppers Zürich (2:1), aber doch gleich von Beginn an und immerhin eine Stunde lang.

Das ist auch deshalb erwähnenswert, weil Zagadou eigentlich früher vom Platz hätte sollen. „Ursprünglich war eine Halbzeit geplant“, verriet VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo im Anschluss – wogegen Zagadou aber spontanen Einspruch einlegte: „Er kam direkt nach der ersten Hälfte auf mich zu und hat gesagt, dass er länger spielen will.“ Nach einer kurzen Klärung gab die Physioabteilung grünes Licht, so dass aus den anvisierten 45 Minuten letztlich 60 wurden.

Kommt es zu einem Konkurrenzkampf mit Hiroki Ito?

Von den Fähigkeiten des 23-Jährigen ist sein Trainer ohnehin überzeugt. „Er ist extrem kopfballstark und hat eine gute Übersicht“, sagt Matarazzo über den Verteidiger, der gegen die Grasshoppers immer wieder von der linken Position in der Dreierkette heraus Angriffe einleitete. Dort plant Matarazzo auch künftig mit ihm: „Er kann auch zentraler Verteidiger spielen, ich sehe ihn aber eher links.“ Das könne in der derzeit präferierten Dreierkette sein, aber auch in einer Viererkette als linker Innenverteidiger.

Damit würde sich Zagadou in erster Linie einen Konkurrenzkampf mit Hiroki Ito liefern, der ebenfalls Linksfuß ist und auf dieser Position bislang gesetzt war. „Es war uns schon wichtig, nochmal einen Verteidiger zu bekommen, weil wir da personell dünn besetzt waren“, sagt Matarazzo. Im den bisherigen Saisonspielen stellte sich die Dreierkette um Abwehrchef Waldemar Anton in der Mitte sowie Konstantinos Mavropanos auf rechts und Ito auf links mangels Alternativen quasi von alleine auf.

Zagaou arbeitet mit einem Personaltrainer an seiner Fitness

Für Matarazzo soll die Verpflichtung Zagadous aber nicht nur die Konkurrenz im Training erhöhen, sondern ihm auch mehr Optionen während der Spiele geben. „Wenn sich einer verletzt und du keinen mehr hast, der auf der Position spielen kann, musst du alles umstellen. Jetzt können wir situativ besser reagieren.“

Ein Fragezeichen aber bleibt: Eine Saison ohne Verletzung hatte Zagadou in den vergangenen Jahren quasi nie. Knie-Operationen und Muskelfaserrisse zwangen ihn immer wieder zu längeren Pausen. Manchmal über Wochen, oft auch über Monate. Um diese umfangreiche Krankenakte weiß auch Matarazzo – und setzt entsprechende Prioritäten: „Ich kenne den Spieler schon lange. Es ist sehr wichtig, dass er fit und gesund bleibt. Darauf liegt unser Hauptfokus.“

Man werde deshalb das gesamte Instrumentarium präventiver Maßnahmen ausschöpfen. Zusätzlich arbeitet Zagadou regelmäßig mit einem Personaltrainer, in der jetzigen Aufbauphase nach drei Monaten Vereinslosigkeit besonders intensiv.

Könnte Zagadou schon am kommenden Samstag im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (15.30 Uhr/Liveticker) ein Kandidat für einen Einsatz sein? Zumindest mit Blick auf einen möglichen Startelf-Einsatz ist Matarazzo eher zurückhaltend: „Das weiß ich nicht. Bundesliga-Intensität ist nochmal etwas anderes. Wir werden erst einmal schauen, wie er regeneriert und die Belastung verkraftet.“ Ginge es nach Zagadou, wäre er ganz bestimmt bereit für seine ersten Pflichtspiel-Minuten im VfB-Trikot.