Timo Baumgartl feiert mit den DFB-Junioren einen Auftaktsieg bei der EM Foto: dpa

Der Auftakt in die EM ist geglückt, die deutschen U-21-Junioren besiegen Dänemark in Udine mit 3:1 – mit Timo Baumgartl vom VfB Stuttgart in einer tragenden Rolle.

Stuttgart - Nach der Rückkehr ins Mannschaftshotel ging es für die Jungs der deutschen U-21-Auswahl nicht direkt ins Bett. Es gab in der Nacht auf Dienstag noch eine kleine Party im Pool, schon kurz nach dem 3:1-Auftaktsieg bei der Europameisterschaft in Italien gegen Dänemark gab der Trainer Stefan Kuntz das Okay fürs nächtliche Bad.

Einer hatte seine kalte Dusche schon vorher abbekommen – auf dem Platz.

Zumindest ein kleiner Schauer dürfte Timo Baumgartl, dem Innenverteidiger des VfB Stuttgart, über den Rücken gelaufen sein, als der Schiedsrichter in Udine in der 72. Minute seine Pfeife in den Mund nahm. Timo Baumgartl wusste, was da gleich kommt: Der Referee zeigte auf den Elfmeterpunkt. Weil der Abwehrmann sich in einen Flankenball von der rechten Grundlinie geworfen hatte – und die Kugel mit dem Arm berührte. Der Däne Robert Skov traf zum 1:3, was am Ende nicht mehr wirklich ins Gewicht fiel, da die deutsche Elf den Sieg locker ins Ziel brachte.

Der Schuss wird geblockt

Timo Baumgartl aber ärgerte sich – auch, weil es bei seinem ersten Auftritt bei der EM neben dem Handspiel noch weitere eher unglückliche Szenen gab. An der Seite des Kapitäns Jonathan Tah lief der Böblinger in der Innenverteidigung auf – und Tah war es, der den Ball nach einem Fehlpass Baumgartls per Kopf aus der Gefahrenzone beförderte und so Schlimmeres verhinderte (11. Minute). Knapp 20 Minuten waren gespielt, als Baumgartl auf der anderen Seite kein Glück hatte, als sein Schuss nach einer Ecke von einer Armada an dänischen Abwehrmännern geblockt wurde.

Lesen Sie hier: Das sind die neuen Marktwerte der VfB-Profis

Mit fortlaufender Spieldauer aber lief es für den Abwehrmann des VfB besser, Baumgartl hatte die Dinge zusammen mit seinem Nebenmann Tah im Griff und kam gegen harmlose Dänen selten in Bedrängnis – bis er sich in der 72. Minute in den Flankenball warf und den Elfmeter verursachte.

Nach einer Saison zum Vergessen beim VfB Stuttgart will Baumgartl mit der U 21 ja endlich wieder positive Schlagzeilen produzieren. Großes Verletzungspech mit den Gehirnerschütterungen, der Abstieg und obendrein der Fakt, dass der Innenverteidiger unter den wechselnden Trainern beim VfB oft nicht mehr erste Wahl war – all das will Baumgartl bei der EM irgendwie abschütteln. Und sich womöglich für einen neuen Verein empfehlen.

Der Vertrag läuft bis 2022

Seine jüngsten Aussagen wenige Tage vor Turnierstart in der „Bild“-Zeitung klangen jedenfalls nicht nach großer Lust auf die zweite Liga. „Irgendwann möchte ich den nächsten Schritt machen, das ist klar. Ob es diesen Sommer ist oder später, das wird man sehen. Aber ich will mich natürlich weiterentwickeln,“ sagte er.

Tatsächlich hat der Innenverteidiger beim VfB noch einen Vertrag bis 2022 – und aktuell ein großes Ziel: Baumgartl will bei der U-21-EM den Titel verteidigen, das Minimalziel heißt Halbfinale, was mit der sicheren Olympia-Qualifikation verbunden wäre. An diesem Donnerstag nun wollen Baumgartl und Kollegen im zweiten Gruppenspiel gegen Serbien (21 Uhr) den nächsten Schritt in diese Richtung machen.