StN-Kolumnist Tom Hörner freut sich über Ihr Abgebot Foto: Leif Piechowski

Mitmachen - Zum Draufbolzen sind sie zu schade, die bunten WM-Bälle, die in den Auslagen der Buchhandlung Wittwer liegen. Jeder Ball ist mit den Nationalfarben eines der Teilnehmerländer bedruckt. Macht bei 32 Nationen und drei Exemplaren pro Land 96 Bälle, die nun versteigert werden.

Stuttgart - Damit es keine Missverständnisse gibt: Wenn wir an diesem Freitag in der Buchhandlung Wittwer, Königstraße 30, WM-Bälle versteigern, geht es um einen guten Zweck. Das, was bei unserer Bälle-Versteigerung übrig bleibt, kommt nicht dem notleidenden Weltfußballverband (Fifa) zu Gute, sondern der Aktion Weihnachten unserer Zeitung, mit der wir seit vielen Jahrzehnten Menschen in Not unterstützen.

Die Versteigerung geht am Freitag von 16 Uhr an in der Buchhandlung unweit unseres Stadtschreibtischs über die Bühne, gleich neben dem Hochland-Café. Man kann das Stockwerk bequem über den Zugang am Kleinen Schlossplatz erreichen. Für unseren Auktionator wird die Versteigerung keine einfache Angelegenheit. Es erfordert schon ein gehöriges Augenmaß und Grundkenntnisse in Geografie, jeden Ball der richtigen Nation zuordnen zu können. Die Flaggen von Deutschland und Brasilien kann unser Mann seit Dienstagnacht zur Not auseinanderhalten. Aber schon bei den Niederlanden (Rot, Weiß, Blau) und Russland (Weiß, Blau, Rot) wird’s schwierig.

Insofern verspricht die Versteigerung in der Buchhandlung auch ein heiteres Bälle-Raten zu werden. Inspiration kann der Auktionator sich beim Hamburger Fischmarkt auf dem Karlsplatz holen, wo seit heute wieder Marktschreier vom Schlage eines Aale-Dieter den Ton angeben.

Da in Stuttgart Menschen aller Damen und Herren Ländern leben, sind wir zuversichtlich, sämtliche 96 WM-Bälle unters Volks zu bringen, selbst ein Exemplar mit Italiendekor, das schon etwas luftleer wirkt.

Verschenkt wird natürlich nichts. Unser Auktionator wird versuchen, für jeden Ball mindestens 30, 40 Euro zu ersteigern. Bei den Deutschlandbällen, meint er, müsste eigentlich ein Vielfaches drin sein – so rund wie die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien bisher für uns lief. Aber auch Fußballfans anderer Nationen dürfen sich angesprochen fühlen. Also, liebe Freunde aus Kamerun, Kroatien, Uruguay, Südkorea . . . Lasst euch nicht lumpen! Auf die Bälle, fertig, los!

Kommenden Montag ist die Fußballweltmeisterschaft 2014 bereits Geschichte. So ein WM-Ball ist eine Investitionen für die Ewigkeit. Mag das Design der Spielertrikots auch alle naslang wechseln, damit sich die Nationalfarben ändern, muss schon allerhand passieren. Und falls es jemanden doch im Fuß juckt: Man kann mit den WM-Bällen auch kicken.