Foto: dpa

Die Pilotengewerkschaft Cockpit hat am Montag die Piloten der Air-Berlin-Tochter LTU zu einem bundesweiten Streik aufgerufen. Der Arbeitskampf solle von 5.30 bis 21.30 Uhr dauern.

Frankfurt/Main - Die Pilotengewerkschaft Cockpit hat am Montag die Piloten der Air-Berlin-Tochter LTU zu einem bundesweiten Streik aufgerufen. Der Arbeitskampf solle von 5.30 bis 21.30 Uhr dauern, teilte die Gewerkschaft am frühen Montagmorgen mit.

Auch die Cockpitbeschäftigten der Air Berlin sollten sich an dem Streik beteiligen. Betroffen seien alle von Air Berlin angeflogenen Flughäfen. Cockpit hatte am vergangenen Freitag mit Streiks gedroht, sollten ihre Forderungen im Tarifstreit nicht erfüllt werden.

Ein "Sympathiestreik" von Air-Berlin-Piloten für die LTU-Kollegen bei der Tochter hat in Baden-Württemberg am Montag Flugausfälle und erhebliche Verspätungen verursacht. In Stuttgart fielen zwei Flüge von und nach Berlin aus, sieben Maschinen starteten und landeten bis zu vier Stunden später als geplant, wie ein Flughafensprecher sagte. Auf dem Baden-Airpark in Rheinmünster verspätete sich einer von drei Air-Berlin-Flügen.

Auf dem Stuttgarter Flughafen verzögerten sich die Flüge nach Berlin, Palma und Hamburg Angaben eines Sprechers zufolge um zwei bis drei Stunden. Zwei Maschinen aus Hamburg, eine aus Berlin und eine aus Palma landeten zwei bis vier Stunden später als geplant auf dem Airport. Auf dem Baden-Airpark verzögerte sich der Flug nach Berlin um zwei Stunden. Die Maschinen nach Palma und Hamburg hoben dagegen pünktlich ab.

Air Berlin hält Arbeitsniederlegungen angesichts des Verhandlungsstands und des schwierigen Umfelds der Branche für nicht angemessen. Für den Fall eines Streiks habe die Gesellschaft jedoch vorgesorgt, "damit Fluggäste der LTU ihr Ziel erreichen", hieß es.

Hintergrund ist ein seit Monaten schwelender Streit um die Eingliederung der 2007 gekauften LTU. Bei dem Düsseldorfer Ferienflieger arbeiten 336 der konzernweit 1240 Piloten. Der Konzern hat angeboten, die Einkommen der LTU-Piloten rückwirkend zum 1. Januar um zwei Prozent zu erhöhen und vom 1. April 2010 an einen Inflationsausgleich zu zahlen. Ferner sollen Entlassungen bis Ende 2010 ausgeschlossen werden. Cockpit hat dies als nicht ausreichend zurückgewiesen und verlangt fünf Prozent mehr Geld.

Im Tarifkonflikt soll ein Spitzengespräch am Dienstag beide Seiten näher bringen. Die Geschäftsleitung werde sich mit dem Vorstand der Pilotengewerkschaft Cockpit treffen, hatte die Fluggesellschaft am Sonntag in Berlin mitgeteilt. Man erwarte davon "einen wichtigen Schritt zur Lösung der Tarifverhandlungen".