Aufgestiegen: Amelie Haug (am Ball) und die SVK-Handballerinnen. Foto:  

Bei der Delegiertenversammlung des SV Kornwestheim kommen Zahlen auf den Tisch die belegen: Ohne staatliche Zuschüsse wäre es sehr eng geworden.

Mit zwei Ausrufezeichen wurden die Gäste in der Badmintonhalle im Funsportzentrum begrüßt. „Herzlich willkommen zur 20. Delegiertenversammlung des SV Salamander Kornwestheim!!“ wurde per Beamer an die Wand geworfen. Vielleicht diente das auch nochmals zur Verdeutlichung: dafür, dass es der Verein tatsächlich gewagt hatte, die Zusammenkunft exakt am Abend des DFB-Pokal-Halbfinales anzusetzen (das der VfB Stuttgart am Ende mit 2:3 gegen Eintracht Frankfurt verlor). So versuchten die maßgeblichen Akteure denn auch allesamt, sich möglichst kurz zu fassen. Und tatsächlich dürfte die Versammlung mit knapp einer Stunde und 40 Minuten als eine der kürzeren in die SVK-Chroniken eingehen.

In dieser Zeit ging es vor allem darum, dass es der Verein in den vergangenen drei Jahren nicht wirklich leicht hatte. „Im Funsportzentrum sind wir bei den Mitgliedern zwar wieder auf dem Stand von 2019“, erläuterte SVK-Präsident Gerhard Bahmann, „aber im Hauptverein noch lange nicht“. Hier zähle man mit aktuell 5722 Mitgliedern satte 1200 weniger als noch Anfang 2020. „Das ist eine gewaltige Zahl.“ Man hoffe jedoch, auch hier nachziehen zu können – auch wenn es schwierig werden könnte. Denn alleine die Beitragserhöhungen, die zum Jahresbeginn griffen, reichen laut Bahmann nicht aus, um die Mehrkosten zu decken, die aufgrund der Teuerungen in allen Bereichen auch dem SVK Kopfzerbrechen bereiten.

„Die Sportförderung in aktueller Form reicht hinten und vorne nicht“, klagte Bahmann. Insgesamt benötige der Sport – nicht nur der SVK – in Kornwestheim finanzielle Unterstützung in Höhe von gut 600 000 Euro im Jahr, um zu überleben. Dass es für seinen Verein 2022 zu einem ordentlichen Ergebnis gereicht habe, sei einzig und alleine den Corona-Hilfen des Staates zu verdanken gewesen. 425 000 Euro waren an den SVK geflossen, der sich am Ende über einen Überschuss von knapp 300 000 Euro freuen konnte.

„Wir konnten genau die Rücklagen für ein ausgeglichenes Jahr 2023 bilden. Unsere Aufgabe ist es aber, die kommenden Jahre so zu gestalten, dass wir nicht mehr auf die Zuschüsse angewiesen sind“, so Bahmann – der nichtsdestotrotz die Kultur- und Sportförderung neu verhandeln will. Der Erste Bürgermeister Daniel Güthler, der bei der Versammlung zugegen war (wie übrigens auch Oberbürgermeister-Kandidat Nico Lauxmann) erklärte, man werde dieses Thema „sportlich fair und konstruktiv“ angehen. Am 25. Mai berate der Gemeinderat, „der das Wohl der Vereine im Auge behalten“ werde. Klar sei aber, dass die Förderung auch künftig regelmäßig neu bewertet werden müsse.

Mit den Vereinsfinanzen in Zukunft nichts mehr am Hut hat Werner Sälzer, der bei der Versammlung nach 30 Jahren als Schatzmeister verabschiedet wurde. Ein Nachfolger wurde nicht gefunden, seine Tätigkeit übernimmt kommissarisch SVK-Geschäftsführer und Präsidiumsmitglied Thomas Eeg. Neue Schriftführerin ist Rebecca Hald, Pressewart bleibt Jürgen Sautter. Mit Walter Schrenk und Uli Baum bleiben dem Verein auch seine Kassenprüfer erhalten.

Die Positionen des Technischen Leiters, des Jugendwarts, des Damenwarts, des Breitensportbeauftragten und des Spitzensportbeauftragten bleiben beim SVK weiterhin unbesetzt.