„Himmelwärts“ ist eines der Werke betitelt, die Birgit Unterweger jetzt in Fellbach präsentiert. Die Ausstellung zeigt Exponate von zwei Künstlerinnen und zwei Künstlern. Foto: Unterweger

Die Galerie im Kunst-Werk präsentiert an den kommenden drei Wochenenden zahlreiche Werke von vier Künstlern aus der Region Stuttgart. Titel der Schau: „Zeichen des Seins“.

Es geht um grundsätzliche, ja existenzielle Themen des Lebens (und Sterbens) in der anstehenden Ausstellung im Kunst-Werk Fellbach: Mit „Spuren des Seins“ ist die Präsentation überschrieben, die Arbeiten von vier Künstlerinnen und Künstlern zeigt. Birgit Unterweger, Manuela Tirler, Werner Fohrer und Peter Böhm widmen sich dabei „den elementaren Fragen nach dem, was bleibt, wenn alles vergeht“.

 

Dies ist bei einem der Künstler keine bloße Floskel, sondern eher traurige Realität: Denn Werner Fohrer ist, wie Birgit Unterweger berichtet, vor dreieinhalb Monaten gestorben. So gesehen ist die Ausstellung auch eine Erinnerung an das Wirken des neorealistischen Malers, Grafikers und Zeichners, der am ersten Weihnachtsfeiertag 1947 geboren wurde und am 23. Juli 2025 im Alter von 77 Jahren verstarb.

Den feinen Linien des Vergänglichen nachgehen

Und was konkret ist an den kommenden drei Wochenenden in der Galerie des Fellbach Kunst-Werks zu sehen? Birgit Unterweger formuliert es so: „Sand, Erde und Rost werden zu Trägern von Geschichten, die von Verfall und Zerfall erzählen, aber auch von Wiederbelebung und Erneuerung.“

Die Werke zeigen demnach, wie sich Zeit in Material einschreibt: „Rost verwandelt Metall in fragile Oberflächen, Erde wird zum Speicher vergangener Schichten, Sand verweht und hinterlässt doch Spuren.“ Diese Spuren sind „Zeichen des Seins“ – Spuren, die zugleich auf das Suchen und Finden verweisen.

Die Ausstellung versteht sich als Spurensuche im künstlerischen wie im existenziellen Sinn. Sie lädt dazu ein, „den feinen Linien des Vergänglichen nachzugehen, Brüche und Fragmente wahrzunehmen und darin neue Bedeutungen zu entdecken“.

„Spuren des Seins“ ist eine Einladung, „die Schönheit des Zerfalls ebenso zu erkennen wie das Potenzial der Wiedergeburt“. Die Ausstellung macht sichtbar, dass im Prozess des Vergehens stets auch ein Werden liegt und dass jede Spur, so flüchtig sie auch sein mag, Teil eines größeren Ganzen ist.

Präsentiert werden in den Räumen an der Schorndorfer Straße die Werke von zwei Künstlerinnen und zwei Künstlern. Gemalt oder fotografiert? Das ist bei den Arbeiten von Birgit Unterweger nicht immer leicht zu erkennen. Die Stuttgarterin betreibt „Lichtmalerei im Sinne des Wortes“, erläutert die Künstlerin selbst. „Für mich zählt das Bild, egal ob Foto, Kunst oder Design. Und die Story, die es erzählt.“ Dabei gehe es insbesondere „um den Anspruch, immer wieder etwas Neues zu entwickeln“.

Inspiriert von der Natur, entwickelt die in Stuttgart geborene und in Plochingen lebende Bildhauerin Manuela Tirler Plastiken, Wandobjekte und dreidimensionale Raumzeichnungen aus Stahl.

In den freihängenden Glasinstallationen des Stuttgarter Architekten und Künstlers Peter Böhm werden Transparenz, Licht und Reflexion zu zentralen Elementen, die Räume teilen, erweitern und zugleich verzerren. Seine Fotografien und dreidimensionalen Collagen erkunden neue Perspektiven und Bildräume.

Auch Exponate des kürzlich verstorbenen Malers Werner Fohrer sind zu sehen

Typisch für die Exponate des kürzlich verstorbenen Malers Werner Fohrer, der in Esslingen und Plochingen lebte, sind sich überlagernde und durchdringende Realitätsebenen, die ähnlich wie bei Spiegelungen transparente Erscheinungsformen entstehen lassen.

Die Vernissage beginnt an diesem Freitag, 7. November, um 19 Uhr. Die weiteren Öffnungszeiten am 8. und 9., 15. und 16. sowie 22. und 23. November, jeweils am Samstag und am Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Das Kunst-Werk Fellbach befindet sich in der Schorndorfer Straße 33.