Weggeworfene Kippen verunreinigen das Grundwasser. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Passagiere beschweren sich über Kippenhäufchen an den Endhaltestellen der Stadtbahnen. Sie vermuten, dass diese von Bahnfahrern stammen.

Die Vermüllung des öffentlichen Raums ist ein Aufregerthema. So kamen auf einen Bericht unserer Zeitung zum Kampf gegen Müllsünder zahlreiche Reaktionen. Eine Leserzuschrift kritisierte den Zustand an Stadtbahn-Endhaltestellen: Mancherorts sei dort genau an der Stelle, wo die Fahrerkabine stehe, ein regelrechter Haufen Zigarettenkippen vorzufinden. Der Vorwurf: Die Stadtbahnfahrer würden bei Pausen dort zum Fenster hinaus rauchen und ihre Kippen wegwerfen.

„In den Fahrzeugen darf nicht geraucht werden, auch nicht am Fahrerplatz“, entgegnet ein Sprecher der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Auch an den Haltestellen würden für die Mitarbeitenden die gleichen Regeln gelten wie für die Passagiere. „Das schließt die den Regeln entsprechende Beseitigung von Abfällen ein“, so der Sprecher. Das Fahrpersonal erhalte regelmäßig Schulungen, um die Mitarbeitenden für das regelkonforme Verhalten zu sensibilisieren. Die SSB sehe bei allen – Fahrgästen wie Mitarbeitenden – eine gewisse Vorbildfunktion anderen gegenüber und bittet darum, Abfälle in die Papierkörbe zu entsorgen.

Der Sprecher weist darauf hin, dass das Verkehrsunternehmen nach der Rechtslage nur dazu verpflichtet sei, „eine Entsorgungsmöglichkeit für abgefahrene Fahrscheine zu bieten“. Die Berge von immer noch verwendeten Einwegbechern für Kaffee oder sonstigen Verpackungen müssten die Eimer an den Haltepunkten eigentlich gar nicht aufnehmen können.

Das wiederum kritisiert das Clean-up-Network. „Das ist eine Ausrede der SSB“, sagt Thomas Venugopal, der mit vielen Gleichgesinnten regelmäßig in der Stadt den Müll anderer Leute aufsammelt. Er fordert unter anderem bessere Entsorgungsmöglichkeiten und ein konsequenteres Einschreiten gegen Personen, die Kippen wegwerfen.