Lecker und nahrhaft: Schwäbische Maultaschen (Symbolfoto) Foto: Tourismus-Marketing Baden-Württemberg

Ein junger Mann aus dem Kreis Göppingen weist die Nudelfirma Bürger auf Facebook darauf hin, dass er nur fünf statt sechs Maultaschen in seiner Packung hatte. Der schwäbische Hersteller reagiert mit viel Humor.

Stuttgart - Dass die Schwaben als sparsam gelten, ist natürlich nur ein Vorurteil. Gut, ab und zu trifft es doch zu. Wird ein Schwabe allerdings von einem anderen Schwaben durch dessen Sparsamkeit benachteiligt, kann das im Streit enden – oder in einer Lektion für vorbildliches Social-Media-Verhalten. So geschehen zwischen Facebook-Nutzer „July Deufel“ und Maultaschen-Hersteller Bürger aus Ditzingen (Kreis Ludwigsburg).

Ein Student im „Maultaschenrausch“

Der junge Mann aus Schlierbach (Kreis Göppingen) postete ein Foto seiner gekauften Packung Maultaschen auf der Facebook-Seite der Ditzinger Firma. Deufel hatte demnach nur fünf statt sechs Herrgottsbscheißerle bekommen.

Mit einem humorvollen Text schildert er Bürger, dass er ein „treuer Liebhaber und Anhänger“ der „kleinen Köstlichkeiten“ sei. Der Student schreibt, er kaufe am liebsten die schwäbischen Maultaschen, da diese 360 Gramm Inhalt statt der 300 Gramm bei den Originalen haben, und meist gleich auf Vorrat. In seinem „Maultaschenrausch“ sei ihm dann nicht aufgefallen, dass eine Packung zu leicht sei.

Dadurch würde sein ganzes Ernährungssystem jedoch über den Haufen geworfen werden, da er nur von sechs Maultaschen satt würde. Deufel schreibt abschließend, dass er auf eine Ersatzmaultasche von Bürger hofft, damit sein System „weiterhin funktionieren kann“. Der Hersteller reagierte auf die kreative und humorvolle Nachricht mit ebenso viel Witz.

Über das soziale Netzwerk gab Bürger bekannt, bereits eine „interne Vermisstenanzeige“ aufgegeben zu haben. Zudem soll Deufel auch eine Ersatz für die fehlende Maultasche bekommen.

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Auf Rückfrage bestätigte Unternehmenssprecherin Ulrike Bebermeier, dass sich der Kunde gemeldet habe. Was Deufel als Entschädigung erhält, werde noch intern geklärt. Das Unternehmen würde bei Reklamationen unterschiedlich vorgehen. „Da es sich bei unseren Produkten um gekühlte Ware handelt, können wir die Maultaschen nicht verschicken“, erklärt Bebermeier. Daher gäbe es für Kunden aus der näheren Umgebung Gutscheine für den Werksverkauf und für andere hochwertige Vesperbrettchen oder Pfannenwender von deutschen Markenherstellern.

Likes für das Unternehmen

Über die „kreative, nette und witzige“ Reklamation des Maultaschen-Liebhabers hat sich der Ditzinger Hersteller sehr gefreut, zudem sei man überrascht gewesen, dass das Posting so weite Kreise gezogen habe.

Mit ihrer ebenfalls humorvollen Antwort hat Bürger offenbar überzeugt. Laut Bebermeier habe die Facebookseite der Firma seitdem 350 neue Fans gewonnen.