Schon seit einiger Zeit kursieren in Wolfach und Umgebung entsprechende Gerüchte – nun hat Besitzerin Angelina Meixner diese bestätigt. Das ist mit dem seit Februar in St. Roman vermissten Pferd geschehen.
Es fällt Angelina Meixner immer noch sichtlich schwer, darüber zu sprechen. Bis zuletzt habe sie die Hoffnung gehabt, die 29 Jahre alte Hannoveranerstute Soraya noch lebend zu finden. Vor einigen Wochen dann die Gewissheit: Soraya ist tot. Gefunden wurde sie auf dem Grundstück in einer Grube.
Ohne jegliche Spuren aus dem Stall verschwunden
Anfang Februar war die Stute spurlos verschwunden (siehe Info). Mehrfach hatte die Familie die Umgebung abgesucht, Nachbarn und Gäste hielten bei Spaziergängen die Augen offen und über die Sozialen Medien erregte der Suchaufruf viel Aufmerksamkeit. Doch die braune Stute wurde weder tot noch lebend irgendwo entdeckt. Meixner wollte die Hoffnung nicht aufgeben und wartete bis zuletzt auf den entscheidenden Hinweis.
Den brauchte es schließlich nicht mehr, denn durch Zufall wurde die Stute vor einigen Wochen gefunden: Der Hausmeister sei beim Absaugen von Wasser aus einer ungenutzten unterirdischen Grube, die sich auf dem Grundstück befindet, auf Soraya gestoßen. Oben habe die Grube eine kleine Öffnung, lediglich etwa einen Meter mal einen Meter groß, schätzt Meixner. „Wir wären nie im Leben darauf gekommen, dass da ein Pferd reinfallen kann“, sagt sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Öffnung sei mit Holzbohlen und einer Metallplatte verschlossen gewesen. „Wir vermuten, dass die Pferde diese zur Seite geschoben haben“, sagt sie. Die Grube selbst stehe voll Wasser.
Als das Verschwinden von Soraya im Februar bemerkt wurde, habe sie noch zusammen mit dem Hausmeister mit einem langen Stab in der Grube gestochert – jedoch ohne Erfolg. „Darum haben wir ja vermutet, dass sie weg sein muss.“
Meixner selbst war nicht im Haus, als Soraya gefunden wurde. Der Hausmeister habe sich darum gekümmert, dass die Stute abgeholt wurde. „Ich habe ihn aber gebeten, mir etwas von ihrer Mähne als Andenken abzuschneiden“, so Meixner gefasst. „Ich habe alles getan, was ich tun konnte“, sagt sie. Rückblickend erkläre das auch die vielen ungelösten Fragen, etwa warum es keine Spuren gab. Soraya sei ihr „Seelenpferd“ gewesen, sagt Angelina Meixner.
2010 habe sie die Stute aus dem Tierschutz übernommen, seitdem sei das Pferd ein treuer Begleiter, sei mit ihr überall hin gezogen.
Treue Begleiterin seit vielen Jahren
Zum Reiten sei das Pferd allerdings zu alt. Zuletzt habe sie vor etwa zwei Jahren auf Soraya gesessen.
Und heute? Den beiden anderen Pferden gehe es gut, sagt Meixner. Diese befinden sich derzeit auf der Weide. Auf der Öffnung zur Grube am Stall stehe nun eine Heuraufe. Bevor die beiden Pferde im Winter wieder in den Stall umziehen, soll dieser aber noch optimiert werden. „Damit so etwas nicht nochmal passiert“, so Meixner. Sie habe aus dem Fehler gelernt. „Aber damit hätte ja niemand gerechnet“, erklärt sie weiter. Schließlich hätten auf dem Grundstück auch schon zuvor Tiere gestanden und nie sei etwas passiert.
Rückblick auf die Stute
Die 29 Jahre alte Hannoveranerstute Soraya war Anfang Februar aus dem Stall in St. Roman verschwunden – ohne jegliche Spuren am Stall oder Zaun. Die beiden anderen Pferde Nayeli und Kelpie, die mit Soraya in dem Offenstall standen, hatten sich sehr ruhig verhalten, erklärte Meixner damals im Gespräch mit unserer Redaktion. Nachdem die Umgebung abgesucht und die Schlachthöfe abtelefoniert worden waren, startete Meixner einen Aufruf in den sozialen Medien, der tausendfach in ganz Deutschland geteilt wurde und so viel Aufmerksamkeit erzeugte. Doch die braune Stute wurde weder tot noch lebend gefunden. Zudem hatte Meixner eine Sucherin und Suchhunde eingeschaltet, doch auch dabei wurden keine Spuren gefunden.